Hallo Konrad,
Pilzbestimmung via Internet ist schon MIT Bildern oftmals kritisch, OHNE Bilder aber doch mit reichlich Unsicherheit behaftet.
Dennoch finde ich in Deinen beiden Beschreibungen nichts, was gegen die Diagnose Voreilender Ackerling (für 1.) und Riesen-Träuschling (für 2.) spricht. Ob die Hutoberfläche aufgerissen ist oder nicht, ist bei diesen beiden Arten ein reines Witterungsphänomen und in keinster Weise zur Bestimmung geeignet.
Zu 1.: Büscvheliges Wachstum ist für den Voreilender Ackerling nicht gerade typisch, kommt aber auf den Häcksel-Standorten nicht selten vor. Wenn Du da nochmal hinkommst, zieh doch mal vorsichtig einen Pilz aus dem Boden und schaue, ob der nicht relativ auffallende, weiße Wurzelfäden entwickelt hat. Das ist zwar kein tolles Merkmal, aber ein guter Hinweis. Übrigens schmecken diese Pilze etwas bitter, falls Du einen feinen Gaumen hast diesbezüglich ....
Zu 2.: In der Größe mit violettgrauen, dann purpurschwärzlich werdenden Lamellen gibt es nicht viel Auswahl. Dazu der braunviolette Hut, das sieht schon sehr nach Riesen-Träuschling aus. Die Pilze blassen meist im Alter nach und nach aus und werden dann lederfarben. Nicht selten findet man noch Exemplare, bei denen der Hutrand violettbraun geblieben ist, oder sonst eine sonnengeschützte (weil verdeckte) Stelle am Hut.
Solltest Du die Riesen-Träuschlinge essen wollen (*WÜRG*), dann lass' sie bitte von einem Pilzberater anschauen, denn dies hier ist keine hinreichend sichere Bestimmung!
Beste Grüße,
Andreas
: Hallo allerseits,
: hier in der Gegend (Bielefeld) wachsen an mehreren Stellen Unmengen von
: Pilzen auf Nadelholzhäckseln, die sich in meiner spärlichen
: Bestimmungsliteratur leider nicht finden. Es scheint sich um (mindestens)
: zwei verschiedenen Arten zu handeln; Photos habe ich leider nicht. Beim
: Durchblättern des Forums bin ich immer wieder auf den Voreilenden
: Ackerling und den Riesenträuschling gestoßen, aber da mich die
: entsprechenden Bilder nicht restlos überzeugen, frage ich noch einmal
: nach.
: Also, 1.: In dichten Büscheln wachsender Lamellenpilz, bis 10cm langer Stiel,
: Hut bis 10cm Durchmesser. Keine Knolle, also einfach rund abschließender
: Stiel. Stiel und Hut weiß-gelblich, Lamellen jung weiß, später hellgrau
: werdend. Die Huthaut hängt, wenn der Pilz wächst, noch einige Zeit am
: Stiel fest, bildet aber keinen Ring, sondern hinterlässt gelegentlich
: Fetzen. Bei alten Pilzen reißt die Haut unregelmäßig ein. Das Fleisch
: verfärbt sich nicht; der Geruch ist mild.
: 2.: Größerer Lamellenpilz bis ca. 15cm im Durchmesser. (Wir waren uns nicht
: sicher, ob es sich nicht wiederum um zwei Arten handelt, denn einige
: Exemplare hatten eine dunklere Farbe und erreichten bis zu 25cm im
: Durchmesser.) Keine Knolle. Stiel oben und unten weiß, sonst gelbbraun,
: sehr faserig. Hut violettbraun bis dunkelbraun, nicht geschuppt (der
: Riesenträuschling scheint geschuppt zu sein). Haut lässt sich wie beim
: Champignon dünn abziehen. Lamellen braun bis tiefschwarz.
: Eingerissener/gezackter, festsitzender Ring, oberhalb von dem der Stiel
: nicht ganz glatt ist, sondern Stippelchen hat. Geruch unauffällig.
: Sind das die beiden vermuteten?
: Im Übrigen erfahre ich hier zum ersten Mal, wieviele Pilze jetzt schon
: wachsen. Bisher bin ich immer erst im Herbst losgezogen und habe
: vorwiegend Röhrenpilze gesucht. Scheint, dass ich was verpasst habe.
: Vielleicht kann mir ja jemand Tips geben, wo man Maipilze am besten sucht,
: und was hier im Teutoburger Wald sonst so wachsen sollte?
: Herzlichen Dank
: Konrad