Hallo Matthias,
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Russula ionochlora gehört zu den Heterophyllae-Griseinae, und damit zu einer nicht so einfachen Gruppe der Täublinge. Relativ kleine, violett-grünliche, milde Täublinge mit cremefarbenem Sporenstaub/Lamellen kommen aber gut in die Richtung R. ionochlora.
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Deine Beschreibung und auch der Hinweis auf sauren Boden passt auch sehr gut zu dieser Art; sie ist auf kalkarmen und sauren Böden verbreitet, wird aber in den letzten Jahren leider immer seltener. Allerdings sollte man sie zur Abgrenzung von anderen Arten doch besser mikroskopisch absichern.
Ähnlich ist z.B.die bei uns sehr häufige R. parazurea mit netzigen Sporen und einer mehr matten, bereiften Hutoberfläche. Es gibt darüber hinaus noch einige seltenere oder sehr selten Griseinae wie R. grisea, R. pseudoeaeruginea oder R. atroclauca. Die Sporen sind bei R. ionochlora immer punktiert-warzig, ohne große Verbindungen. Außerdem muss man, wen man ganz sicher sein will, leider auch die Huthautzellen auf ihre Form und Breite hin mikroskopisch überprüfen.
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Gruss Werner2
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: Hallo Pilzfreunde!
: zunächst einmal als bisheriger "Schwarzleser" ein großes Lob für
: das Forum.
: Vorgestern fand ich den ersten milden Täubling des Jahres, mit dem ich
: allerdings bestimmungstechnisch nicht so ganz klarkomme.
: Da ich nicht die Möglichkeit habe, Bilder einzustellen, hier die
: Beschreibung: Hut: rund, Hutrand ungerieft, ca. 7 cm Durchmesser, mit 2
: voneinander abgegrenzen Farbzonen: Hutmitte gelblich mit blaßvioletter
: Beimischung, Hutrand dunkles Graugrün (mit Grünüberschuß), das zum Hutrand
: hin immer dunkler wurde
: Lamellen: weiß mit blaßgelblichem Anflug, splitternd
: Stiel: weiß, voll, zur Stielspitze hin verjüngt, ca. 5 x 1,5 cm
: Fleisch: weiß, relativ fest (nicht mürbe), ohne Verfärbung beim Anschneiden
: Gefunden unter Eichen im Gras auf saurem Boden; Kostprobe mild bis auf die
: schärflichen Blätter.
: Ich denke, dass die Experten mit der Beschreibung vielleicht doch etwas
: anfangen können. Welche Russula käme noch in Frage?
: Vielen Dank
: Matthias
: PS. Habe am gleichen Tag den ersten Kahlen Krempling 2004 gesehen. Der Pilz
: hatte sich den ungewöhnlichen Standort auf einer Viehweide gewählt.