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Pilze Pilze Forum Archiv 2004
Naja ......
Geschrieben von: Andreas Antwort auf: Re: Dennis (Wolfgang P.)
Datum: 9. Juni 2004, 14:06 Uhr
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Hallo, also aus meiner Sicht der Dinge muss ich das doch etwas relativieren. Unbestritten, dass die Pilze der Schweiz das beste auf dem Markt ist für Leute, die in die Ascos einsteigen wollen. Wer aber schon etwas tiefer drin ist, der kommt ohne die weit verstreuten monographischen Bearbeitung nicht weit. Es darf nicht übersehen werden, dass in PdS bestenfalls ein Drittel bis ein Viertel der vorkommenden Arten enthalten sind. Zudem wurde die Vitaltaxonomie, die für die inoperculaten von großer Bedeutung ist, weder textlich noch bei den Mikrozeichnungen berücksichtigt. So ist z.B. bei den Ascus- und Sporenmaßen nicht ersichtlich, ob es sich um Messungen an totem oder vitalem Material handelt. Ebenso sind die Sporeninhalte (Tropfen) mal gezeichnet und mal nicht, man kann sich darauf nicht verlassen.
Nordic Macromycetes bietet eine Ergänzung, da es manche Gattungen (vor allem bei den operculaten) mit einee ganzen Reihe von Arten enthält, die bisher noch nirgendwo anders zusammenhängend bearbeitet bzw. geschlüsselt wurden. Andererseits beinhaltet das Werk "nur" die in den nordischen Staaten nachgewiesenen Arten und schlüsselt oft auch nur einen Teil derselben auf. Sowerbyella z.B. ist nur mit 2 Arten geschlüsselt, eine dritte als Anmerkung. Tatsächlich enthält die Gattung in Mitteleuropa aber etwa 12 Arten. Cistella ist mit 8 Arten deutlich unterrepräsentiert, Mollisia mit gar nur einer (!) vertreten. Dagegen ist die Bearbeitung von Geoglossum mit 17 Arten die ausführlichste die ich kenne. Es ist also sehr unterschiedlich brauchbar. Gleiches gilt meiner Meinung nach für den Dennis auch. Dessen Vorteil liegt für mich darin, auch Pyreno- und Loculoascomycetes klassifizieren zu können. Dass man ihn befragt haben "muss" trift m.E. nicht unbedingt zu, genauswenig wie man den Ellis & Ellis befragt haben "muss". Aber sie sind doch oftmals hilfreich und gerade die letzteren beiden helfen mir auf mir unbekannten Gebieten oft weiter. Es gibt noch weitere wichtige Werke und Arbeitshilfen, so das Beiheft zur Z. Mykol. 6 von Baral & Krieglsteiner sowie Zottos Arbeitsschlüssel für Leotiales auf seiner CD. Alle haben aber eines gemeinsam: Wenn man zu einem Ergebnis gelangt ist, dann beginnt oftmals die Arbeit erst, nämlich das Suchen nach einer monographischen Bearbeitung der Gruppe, weiterer Literatur mit Mikroskizzen, usw. Beste Grüße,
: das beste für alle Ascos, inklusive der Winzlinge, sind die Pilze der
: Nun ist der Dennis aber ein Standardwerk, und da kann man nicht nach dem
: Allerdings benutze ich persönlich ihn aufgrund der oben erwähnten
: Mein Tip: suche Dir einen Winzling, mit dem Du Dich länger beschäftigt hast,
: Grüße, : Wolfgang
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