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Pilze Pilze Forum Archiv 2004
Marasmius, Inocybe und 2 Unbekannte
Geschrieben von: Werner
Datum: 12. Juni 2004, 05:27 Uhr
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Hallo, wieder einmal war ich im Wald unterwegs und habe so einiges Interessante gefunden. Darunter war z.B. Psilocybe inquilinus var. crobula. Mit Bildern möchte ich die folgenden Pilze vorstellen bzw. Fragen dazu stellen: Erst einmal Inocybe nitidiuscula - dieses mal ohne den typischen Buckel in Hutmitte. Diese Art finde ich z. Zt. sehr oft und sie läßt sich mikroskopisch auch recht gut verifizieren. Apikal beschopfte Pleuro-, Cheilo- und Kaulozystiden (nur im oberen Stieldrittel und nur da!). Außerdem fällt der leicht rosaliche Stiel meist schon auf und man kann I. nitidiuscula alias I. friesii alias Früher Rißpilz schon mal im Feld als Möglichkeit annehmen.
Dann wäre da der z. Zt. sehr häufige Marasmius bulliardii - das Käsepilzchen. Erkennbar an der Größe, dem Kollar (Halsband um den Stiel herum)und dem schwarzbraunen Nabel in der abgeflachten Hutmitte.
So - und jetzt kommen meine Problempilze. Der erste kostete mich wieder ein paar graue Haare, da ich am Anfang noch nicht einmal in der Gattung sicher war. Inzwischen denke ich aber schon, daß es eine Psathyrella ist. Die wuchs recht häufig in einem Mischwald auf der Laub- und Nadelstreu. Der Stiel zerfaserte allerdings nicht typisch sternförmig, sondern brach mehr in Stücke. Die Cheilocystiden waren größtenteils keulig, aber auch teilweise flaschenförmig - utriform. Jedoch ohne apikale Inkrustationen. Die Pleurocystiden waren ebenfalls keulig. Die Sporen waren glatt, dunkelbraun und dickwandig und maßen 10x5,5 im Mittel. Hauptsächlich konnte ich 4-sporige Basidien finden, aber definitiv auch 2-sporige. Das erklärt auch 2 recht unterschiedliche Sporengrößen, die das o.g. Mittel ergaben. Die großen Sporen waren seltener (ca. 10-20%) und um die 12x6,8, die kleineren um die 9-10x4,5-6. Vielleicht kann ja jemand zu dieser merkwürdigen "Psathyrella" was sagen - auffällig waren auch die Ringreste am Stiel.
Und jetzt noch ein Versäumnispilz - weil ich zu doof war, ihn rechtzeitig zu mikroskopieren. Ein Coprinus, der an Laubholz wuchs. Ich dachte erst, es wird wohl der Gesäte Tintling - Coprinus disseminatus sein. Diese Vermutung hatte ich, weil ich keine zerflossenen Exemplare fand und die Größe auch paßte. Ich wollte das noch zuhause verifizieren, aber als die dann endlich dran waren, waren sie zerflossen - grrr - also doch kein disseminatus. Aber vielleicht erkennt den ja doch jemand noch ohne Mikro?
Schon mal vorab vielen Dank für alle Tips, Gruß, Werner
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