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Pilze Pilze Forum Archiv 2004
Boletus lurdius - caucasicus ......
Geschrieben von: Andreas Antwort auf: Re: Sag ich doch mathias und frag deshalb.... (Matthias)
Datum: 17. Juni 2004, 22:43 Uhr
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: Hallo Christoph,
Hallo, vielleicht zunächst mal der Hinweis, dass Boletus caucasicus ein ungültiger Name ist. Vermutlich störten das die Art so sehr, dass sie (meines Wissens) nie mehr sicher bestimmt aufgetaucht ist *ggg*. Neben dem gelben Röhrenboden ist ein weiteres Merkmal kennzeichnend und meiner Meinung nach auch wesentlich wichtiger: Die Amylonreaktion soll negativ sein. Bei B. luridus ist sie deutlich positiv.
Das heißt aber nun nicht, dass ich die Existenz eines Boletus caucasicus rundweg verneine. Vielleicht findet ja wirklich mal einer einen Hexenröhrling mit netzigem Stiel, gelbem Röhrenboden, negativer Amylonreaktion und der Hutfarbe von luridus. Dann wäre es an der Zeit, diese Aufsammlung intensivst von einem Spezialisten untersuchen zu lassen, unbedingt auch die Rhizomorphen (Hallo Christoph ....), um klären zu können, in welchen Verwandtschaftsbereich diese Art denn nun gehört. Der Flockenstielige Hexenröhrling gehört nämlich nicht gerade in die unmittelbare verwandtschaftliche Nähe zum Netz- und Glattstieligen, wenn ich Christoph Hahn richtig verstanden habe. Es gibt im übrigen von allen (3) Hexenröhrlingen pigmentgestörte Formen, die dann im Extremfall rein gelb sind. Für jemand, der Röhrlinge mit einem Bestimmungsschlüssel bestimmen will natürlich eine unüberwindliche Hürde, denn als ersten Schritt teilt man die Röhrlinge ja nach der Porenfarbe ein .... Weitere Varietäten sind ebenfalls bekannt, so gibt es rothütige Sippen, die beim Netzstieligen B. queletii vortäuschen können, den Flockenstieligen dagegen als B. dupainii bestimmen lassen.
Eine mediterrane Sippe unter Flaum- und Steineiche, vielleicht auf Sardinien beschränkt, ist der neu beschriebene Boletus comptus Simonini, der ebenfalls einen gelben Röhrenboden hat, ferner eine glänzende Hutfärbung die von graulich (jung) in grau-rosa-orange bis trüb altrosa übergeht und Sporen mit einem signifikant niedrigeren Q-Wert als B. luridus. Aber ebenso wie dieser mit positiver Amylonreaktion und daher nicht mit B. caucasicus zu identifizieren. Sage keiner, die Röhrlinge seien einfach ..... ;-) Beste Grüße,
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