: Hallo hansuwe,

: Ich habe eigentlich solche Einwände erwartet. In den Büchern existieren nicht
: viele gute Abbildungen dieses Pilzes. Dähnke hat irgend einen
: weiss-schleimigen "sonnenschirm" abgebildet. Den Gerhardt hat
: mir am Donnerstag am Mikroskopierabend Harald-Andres unter die Nase
: gehalten mit den gleichen Einwänden welche du jetzt auch aufführst. Ich
: konnte ihn dann aber mit dem Bild aus Breitenbach und Kränzlin von der Art
: überzeugen.

: Nein!!! das ist doch kein Speisepilz! Ausserdem hau ich die Pilze viel lieber
: in die Kamera als in die Pfanne ;-)

: Viele Grüsse zurück in die Vereinigten Arabischen Emirate.
: Sepp

Lieber Sepp,

bitte nicht als Rache für den Rätselausschluß ansehen ;-)

Aber ich denke, dass dies nicht Limacella illinita, sondern ochraceolutea ist. Ich kenne illinita aus eigener Anschauung und der Pilz ist wirklich rein weiß. Sieht aus wie ein Buchen-Schleimrübling ohne Ring. Das Dähncke-Bild ist absolut zutreffend. Es gibt noch eine Forem mit etwas rosalich-grauen Farbtönungen in der Hutmitte und am Stiel, aber niemals so orangegelb!!
Zu Deiner Ehrenrettung sei aber gesagt, dass Du den Pilz eigentlich gar nicht anders benennen konntest, denn Breitenbach & Kränzlin bilden unter L. illinita nämlich fälschlich L. ochraceolutea ab, haben die Art also zweimal abgebildet ....

Das einzige was mich ein klein wenig wundert, ohne dass das aber ausschlaggebend für eine Änderung meiner Behauptung wäre, ist der bei Dir abgebildete Standort, der nach Fichtenwald aussieht. L. ochraceolutea kenne ich nur aus Auwäldern und mesophilen, edellaubholzreichen Laubwäldern (Esche-Ahorn-Linde-Ulme), während L. illinita auch in (Berg-)Nadelwäldern vorkommt.
War das wirklich reiner Nadelwald am Standort?

Noch ein Vergleich beider Arten findet sich im Moser & Jülich Farbatlas. Hier die entsprechende Tafel (die Fotos sind wohl von A. Hausknecht, der Qualität nach zu urteilen):

Beste Grüße,
Andreas