Hallo Pilzfreunde,
ein neuerlicher Beitrag über Schleimpilze- diesmal von Joachim Bublath- verspricht interessant zu werden:
Mittwoch, 07.07.2004
22:15 Uhr - 22:45 Uhr - ZDF
Joachim Bublath:
"Das lebendige Chaos"
Der Begleittext hierzu:
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Immer wieder versetzt die massenhafte Ausbreitung eines geheimnisvollen schleimigen Breis in Vorgärten, Gemüsebeeten und auf Spielplätzen die Menschen in Angst und Schrecken. Doch woraus besteht dieser mysteriöse Schleim, der alles überzieht? Einige tippen auf Eindringlinge aus dem Weltraum und das führt zu panischen Reaktionen in der Bevölkerung. Dabei ist die glibberige Masse harmlos - es sind Schleimpilze. Schleimpilze bestehen aus einer Vielzahl von winzigen Zellen, die sich zu einem einzigen Organismus zusammenschließen. Dieser scheinbar chaotische, pulsierende Organismus kriecht über alles hinweg und kann sich bei einem reichhaltigen Nahrungsangebot weit ausdehnen. Und diese Schleimpilze zeigen auch Intelligenz - sie organisieren sich und scheinen als Gesamtheit zu handeln. Das gemeinsame Handeln von Zellen scheint beim Menschen auf die Spitze getrieben zu sein. In seinem Organismus ist ihre Organisation nahezu perfektioniert. Der Mensch besteht aus einer Vielzahl von spezialisierten Zellen, die systematisch zusammenarbeiten. Neben vielen Vorteilen hat das für die Einzelzellen seinen Preis - bei schweren Verletzungen kann der gesamte Organismus absterben und mit ihm alle Zellen. Eine andere Organisation ist der Insektenstaat. Jedes Insekt für sich existiert hier allein für die Gemeinschaft. So besteht ein Ameisenstaat beispielsweise aus vielen einzelnen Tieren, die zusammen - wie die Zellen in unserem Körper - ihre Aufgabe erfüllen. Hier ist das Individuum allein auch nicht mehr lebensfähig. Eine totale Abhängigkeit von der Gemeinschaft. Doch wie ist dies möglich?
Selbst bei Säugetieren kennt man solch eine straffe Organisation - bei den Nacktmullen. Auch sie leben in Staaten mit einer Königin und "Gefolge". Doch trotz der Selbstaufgabe des Individuums der staatenbildenden Tiere spielen sie für die Weitergabe der Gene eine entscheidende Rolle. Ohne dass sie sich selber fortpflanzen sind sie für das erfolgreiche Überleben ihrer Gene durch ihre Aufgabe in der Gemeinschaft verantwortlich. Ihre Gene scheinen dieses selbstlose Verhalten zu Gunsten des Genpools zu steuern. Lassen sich hier auch Parallelen zu anderen Tieren und auch den Menschen ziehen?
Joachim Bublath zeigt mit eindrucksvollen Bildern, wie chaotisch und gleichzeitig doch organisiert das Leben tatsächlich ist.
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