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Pilze Pilze Forum Archiv 2004
Phaeocollybia lugubris, Ramaria flaccida , Fragen
Geschrieben von: Werner
Datum: 8. Juli 2004, 13:28 Uhr
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Hallo, hier mal wieder ein paar Funde von gestern. Am meisten erfreute mich der Gemeine Wurzelschnitzling (Phaeocollybia lugubris), da er doch eher selten ist. Er riecht unangenehm nach Rettich, wurzelt tief und hat dunklere Flecken auf dem Stiel sowie eine sehr klebrigen Hut. Er ist auch deswegen für Fotos schlecht kosmetisch hinzubiegen, da immer ein Haufen Nadel- und Laubstreu anhaftet.
Dann gab es noch ein Massenvorkommen von Ramaria flaccida, die ich durch Vorkommen und Mikromerkmale auch recht sicher bestimmt habe. Im Nadelwald auf dem Boden, sehr fragil und zerbrechlich, Sporen (5,6)-7,8-(9,3)x(3,0)-3,8-(4,2).
Fragen hätte ich noch zu diesem Kameraden. Es handelt sich um einen Kartoffelbovist, vermutlich Scleroderma areolatum, möglich wäre aber auch S. verrucosum. Die Sporen waren spitzstachelig und isoliert und die Stacheln lagen in der Länge gerade so in der Mitte zwischen den beiden Taxa, meist so um 1,7. Ebenso war es mit den größten Sporen, die so um die 13 maßen. Ganz klar ist mir die Abgrenzung da nicht - die Areolen sind mir nicht ganz klar. Tatsache war, daß der Fk recht klein war, der Scheinstiel ca. 1,5 cm maß und die Flecken gepunktet schwarz sind. Kann man den nun als areolatum oder als verrucosum ansprechen? Gefunden in einer Jungpflanzung mit Eichen und Birken, möglicherweise auf abgeholzten Linden und Fichten.
Auch bei dem war ich mir nicht ganz sicher, ob es nun Russula nauseosa (meine Vermutung) ist, oder doch turci? Leider war der Sporenpulverabwurf ungenügend und ich konnte nur feststellen, daß es ocker ist - ob nun hell- oder dunkelocker kann ich nicht mit endgültiger Sicherheit sagen, ich tendiere aber eher zu dunkel. Auch die Lamellen wurden mit der Zeit recht dunkelocker. Auch der turci-Geruch in der Stielbasis fehlte (was bei meiner Nase aber nicht viel sagt). Aber ich denke, daß auch der Habitus mit den typischen Riefungen eher für nauseosa spricht. Vorkommen war in reiner Fichtenumgebung. Leider nur dieses eine Exemplar.
Interessant fand ich noch diesen Wulstling, den ich erst mal als Amanita gemmata ansah. Nur paßt da so gut wie nichts. Als das erst gelbliche Exemplar dann nach und nach ausblaßte und auch noch rötete, fiel mir auf, daß es sich wohl um ein sehr untypisches Exemplar eines Perlpilzes (Amanita rubescens) handelt. Es wuchs unter Linde.
Und zuallerletzt noch ein Exemplar, das ich als Helvella lacunosa (Grubenlorchel) anspreche, auch wenn ich bisher so helle noch nicht gefunden habe. Aber was soll es mit dem stark zerfurchten Stiel denn sonst sein? Meine bisherigen Funde waren immer viel dunkler, eigentlich schwarz. Gefunden in einer Jungpflanzung mit Eichen und Birken, neben dem Kartoffelbovist.
Es würde mich freuen, wenn Ihr meine unsicheren Kandidaten kommentieren würdet. Viele Grüße aus dem Münchner Westen, Werner
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