Hallo Jürgen,
auch wenn ich nicht Andreas bin, glaube ich, dass sich hier ein kleines Problem des Buches von Simonini und Ladurner offenbart, dass es nämlich im Gegensatz zu manchem Vorgängerwerk derselben Reihe fast keine Angaben zur (Geschichte der) Nomenklatur der verschiedenen Arten gibt.
Am Ende des Abschnittes zu rubellus findet sich dazu aber noch erstaunlich viel, was in Richtung einer, wie Du schreibst, stillschweigenden Konservierung geht. Die Autoren glauben, dass die "Wiederbelebung" des alten Namens communis für "braune Formen von X. rubellus" die Situation noch verkompliziert. Am Ende heißt es ja sinngemäß: "Zur Zeit erscheint es vernünftig, den weithin verbreiteten Namen X. rubellus für alle Farbvarianten beizubehalten anstelle des älteren, aber bis jetzt selten benutzten Namen X. communis."
Ich habe auch in keiner der mir bekannten anderen Publikationen von Simonini zum rubellus-Komplex eine Auseinandersetzung mit diesem Problem gefunden.
Ich fand ohnehin etwas merkwürdig, dass in der Monographie keine wirkliche Diskussion darüber stattfindet, was und warum jetzt eigentlich zu rubellus ss.l. gehören soll, vor allem wenn man bedenkt, dass Simonini doch der Mitautor einer Studie ist, in der man Hinweise darauf gefunden hat, dass sich rubellus und communis/quercinus dna-analytisch differenzieren lassen.
Die Dissertation von Ladurner kenne ich leider nicht.
Viele Grüße
Thomas
: Hallo Andreas,
: haben Ladurner und Simonini nicht auch einen Lapsus begangen, indem sie den
: prioritätsberechtigten Namen communis in die Synonymie von rubellus
: eingereiht haben? Oder haben sie "stillschweigend" rubellus als
: seit langem gebräuchlichen Namen für die Gesamtart
: "konserviert", zumal communis möglicherweise ein nomen confusum
: (vgl. Boletus purpureus) ist und bisher von Mykologen zudem kaum angewandt
: wurde?
: Grüße, Jürgen