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Pilze Pilze Forum Archiv 2004

sichere makroskopische Unterscheidung

Geschrieben von: Birgit
Datum: 12. Juli 2004, 12:38 Uhr

Antwort auf: Re: Achtung auf den Ockerweissen T.!! (Markus Wilhelm)

Hallo Markus,

: bei diesem Täubling muss man auf die Ähnlichkeit mit Russula ochroleuca
: (Ockerweisser Täubling) hinweisen! Die können praktisch genau gleich
: aussehen und sich im Gebiet (Moorränder) gerne überschneiden. Russula
: claroflava (Gelber Graustieltäubling) kommt fast nur bei Birke im Moor vor
: (s. Einhellinger)aber wächst selten auch in versauerten Stellen. Und saure
: Nadelwälder liebt ja auch der Ockerweisse Täubling. Makroskopisch ist also
: in erster Linie der Begleitbaum ein Hinweis (wenn Fichte und Birke
: gleichzeitig da stehen wie oft auch nicht sehr Hilfreich...) Und da beide
: fast gleich Aussehen (beide können schärflich bis mild sein, beide haben
: grauende Stiele) muss man, wenn man's genau wissen will, auch
: Mikroskopisch prüfen.

Makroskopisch gibt es ein ausgezeichnetes Unterscheidungsmerkmal, nämlich das Schwärzen bei Verletzung. Ich dachte ja auch an R. ochroleuca, aber die Farbe des Hutes wollte mir nicht gefallen, R. ochroleuca wird m.E. nicht so warm gelb. Beim Kratzen an der Stielrinde, verfärbt sich die Stielrinde erst rötlich, dann gräulich/schwärzlich (dauert +- 20 min), was Russula ochroleuca nicht macht. Das steht zwar in fast keinem Buch, stimmt aber und ich hab das so in Hornberg bei W. Pätzold gelernt. Meistens verfärben sich auch die abgeschnittenen Stielenden schwarz. Das funktioniert bei allen Graustieltäublingen (der grauende Speitäubling Russula griseascens gehört ja nicht dazu), deswegen sind die auch für Täublingsanfänger wie mich leicht bestimmbar.

: Hier wieder einmal der Aufruf zum Täublingsbestimmen: Ohne Sporenwurf geht es
: nicht seriös! (Anleitung: Auf ein Glas einen Objektträger legen, den Pilz
: drauf mit der Stielbasis im Wasser.Das ganze zudecken, es darf kein
: Windzug dazukommen. Den Sporenfilm nach 2-4 Stunden mit einer Rasierklinge
: zusammen kratzen--fertig!)
: Russula ochroleuca: Spp. weiss, weisslich
: Russula claroflava: Spp. hellocker
: Schon ist (fast) alles klar.

Ist wie gesagt bei diesem Täubling m.E. nicht nötig. Und wenn schon sollte man Russula fellea (Gallentäubling) auch nicht außer Acht lassen, insbesondere da die Bodenverhältnisse in einigen Wäldern (auch in diesem!) ziemlich schnell wechseln können. Lactarius scrobiculatus wächst z.B. auch in diesem Wald. Bei Russula fellea hilft dann aber sicher eine Kostprobe, da er ja wirklich brennend scharf ist.

Liebe Grüße

Birgit

Beiträge in diesem Thread

gelber Graustieltäubling nur im Moor? -- Birgit -- 12. Juli 2004, 00:04 Uhr
Re: gelber Graustieltäubling nur im Moor? -- Andreas -- 12. Juli 2004, 00:24 Uhr
Re: gelber Graustieltäubling nur im Moor? -- Dedimyk -- 12. Juli 2004, 07:26 Uhr
Re: gelber Graustieltäubling nur im Moor? -- Huperzia -- 12. Juli 2004, 08:44 Uhr
Re: Achtung auf den Ockerweissen T.!! -- Markus Wilhelm -- 12. Juli 2004, 10:02 Uhr
Re: Achtung auf den Ockerweissen T.!! -- Andreas -- 12. Juli 2004, 12:15 Uhr
sichere makroskopische Unterscheidung -- Birgit -- 12. Juli 2004, 12:38 Uhr
Re: sichere makroskopische Unterscheidung -- Markus Wilhelm -- 12. Juli 2004, 13:40 Uhr
Re: sichere makroskopische Unterscheidung -- Werner2 -- 12. Juli 2004, 16:59 Uhr
Re: gelber Graustieltäubling nur im Moor? -- Birgit -- 12. Juli 2004, 12:42 Uhr

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