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Pilze Pilze Forum Archiv 2004
Re: @Jürgen (10 Pics 770KB)
Geschrieben von: Jürgen Antwort auf: Re: @Jürgen (10 Pics 770KB) (Andreas)
Datum: 16. Juli 2004, 23:25 Uhr
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Hallo Rainer, zunächst mal großes Lob fürs Nachsuchen! Weil Andreas schon seine Meinung abgegeben hat, stelle ich der Einfachheit halber meine Kommentare dazu [Bild 1-3 stellt wohl denselben Pilz dar, meiner Meinung nach Leccinum nucatum.] O.K. [Bild 4 sind vermutlich junge L. nucatum, aber da will ich mich nicht so recht festlegen.] Könnte ich zwischen nucatum und brunneogriseolum nicht entscheiden. Ich hätte wegen der Hutfarbe etwas mehr zu brunneogriseolum tendiert. [Bild 5 sind doch recht sicher junge L. brunneogriseolum. Die rauchgrauen, etwas wollig wirkenden Stielschuppen sind schön zu erkennen.] O.K. [Bild 6 würde ich für alte L. brunneogriseolum halten, aber warum kann ich eigentlich nicht erklären. Jedenfalls ist es wohl kaum L. nucatum, denn der Hut ist zu dunkel, die Hüte insgesamt zu robust wirkend. Diese Hutform habe ich so noch nie bei nucatum gesehen.] Könnte sehr altes nucatum sein (noch älter als F. 1-3), aber auch nicht sicher. Dafür spricht die starke Tendenz zum Oliv beim Stiel (kann aber altersbedingt sein), dagegen die stak gewölbte Röhrenschicht - das ist, wie Andreas anmerkt, eher für altes brunneogriseolum typisch. [Bild 7-8 würde ich als L. nucatum spekulieren.] Da bin ich mir sogar ziemlich sicher. Fazit: Im Zweifelsfall muss, v. a. bei alten Exemplaren, die Anatomie der Huthaut und die Sporengröße entscheiden. Bei der Hutfarbe kann man grob sagen, dass nucatum mehr zu den hell beigebraunen Tönen neigt (ähnlich Sommersteinpilz), während brunneogriseolum eher braungraue Töne zeigt (ähnlich Pappelraufuß). L. nucatum hat (genau wie L. scabrum) eine einfache trichodermale HDS-Struktur (langfädige Hyphen), während L. brunneogriseolum (genau wie L. variicolor) dazwischen Zylindrozystenketten aufweist (kurzzylindrische Zellen, Q < 4). Ein gutes Unterscheidungsmerkmal sind die Sporen: Bei L. nucatum sind diese relativ gedrungen (Q ~ 2,7) und meist nur bis 20 µ lang, bei brunneogriseolum wesentlich schlanker (Q ~ 3,3-3,5) und bis zu 25 µ lang. Ich war mir selber einige Jahre sehr unsicher, die beiden Arten im Feld auseinanderzuhalten, zumal sie oft an ähnlichen Standorten wachsen. Mit der Zeit hat sich aber gezeigt, dass die große Mehrzahl der "optisch verdächtigen" nucatum sich auch mikroskopisch bestätigen ließ, wie dasselbe auch umgekehrt für brunneogriseolum gilt. Grüße, Jürgen
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