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Re: Täublingsfeuerwerk mit Fragen (6 Fotos)

Geschrieben von: Andreas
Datum: 1. August 2004, 14:32 Uhr

Antwort auf: Täublingsfeuerwerk mit Fragen (6 Fotos) (Interhias)

: Servus

: Auf wenigen Quadratmetern entlang eines Waldpfades im Forstenrieder Wald bei
: München bei alten und jungen Buchen fand ich die folgenden drei
: Täublingsarten (Bild 1-4): Bild 1:
: Infos: Hutdurchmesser: 5-10 cm; Huthaut zur Hälfte abziehbar, dabei bleibt am
: Feisch unter der Huthaut stellenweise eine rötliche Tönung; Huthaut immer
: bis zum Rand reichend; Lamellen: weiß; Geschmack: mild, angenehm;
: Sporenpulver: cremefarben;
: Den Speisetäubling (Russula vesca) kann man wegen der Sporenpulverfarbe und
: der immer den Hutrand erreichenden Huthaut wohl ausschließen, ich weiß
: aber nicht, welche Arte es sonst sein könnte. Auch an anderen Stellen im
: Wald fand ich diesen Täubling häufig (immer unter Buchen).

Ich würde es mal mit Russula velutipes versuchen.

: Nur einen Meter entfernt stand der inzwischen ebenfalls häufige
: Buchenspeitäubling (Russula mairei).
: Bild 2:
: Äußerlich nicht immer ganz leicht von der ersten Art zu unterscheiden, ist er
: aber generell kleiner (3-5 cm) und schmeckt brennend scharf.

O.k.

: Die nächsten zwei Fotos zeigen meiner Meinung nach den Frauentäubling
: (Russula cyanoxantha) und zwar die Form peltereaui, weil er eben ganz grün
: ist.
: Bild 3 und 4:
:
: Die Lamellen sind äußerst elastisch und überhaupt nicht brüchig, was andere
: Arten ausschließen sollte. Am gleichen Standort finde ich auch häufig die
: "gewöhnliche" violettgrüne Form des Frauentäublings. Auch die
: Geschmacksprobe zeigt keinerlei Abweichung von cyanoxantha.

O.k. Der Grüne Speisetäubling (Russula heterophylla) kann allerdings sehr ähnlich aussehen und hat jung auch biegsame Lamellen. Zudem haben beide weißes Sporenpulver. Die spitzen Haare in der HDS ("Crins") sind bei R. heterophylla meist farblos und leicht zu übersehen. Allerdings hat R. heterophylla deutlich kleinere Sporen als cyanoxantha und auch schwächeres Sporenornament. Zudem ist der grüne Farbton auf dem Hut meist mit etwas oliv oder bronze gemischt, selten so rein grün wie bei der f. pelteraui von cyanoxantha (aber manchmal doch identisch in der Färbung!)

: Zuletzt zwei Fotos von Täublingen, die ich in den letzten Tagen sehr häufig
: gefunden habe, übrigens auch im Naturwaldreservat Schönwald, das sich
: ansonsten ziemlich ausgekehrt präsentierte. Ich könnte mir denken, dass es
: sich bei diesen bunten Täublingen um dieselbe oder eine nah verwandte Art
: wie auf Bild 1 handelt: Geschmack, Größe, Lamellenfarbe, Standort und
: Sporenpulverfarbe sind jedenfalls gleich:

Möglich, aber nicht unbedingt typisch für R. velutipes. Meist hat der nämlich keine so deutlich abgesetzt entfärbte Hutmitte. Da hilft nur mikroskopieren!

: Es wundert mich, dass ich zu diesem recht häufigen Täubling in mehreren
: Büchern keine entsprechenden Fotos gefunden habe. Dabei scheint mir die
: auffällige Färbung (innen Gelbtöne, außen Rottöne) typisch zu sein für
: diesen Pilz.

Russula veternosa und decipiens sehen so aus, R. maculata kann auch so aussehen. Allerdings sind das alles scharfe Täublinge. Mild kann z.B. Russula romellii solche Farben haben, doch der wäre wohl größer und hat ockergelbes Sporenpulver. Jedenfalls gibt es genügend Bilder, auf die Deine Pilze passen könnten.

Beste Grüße,
Andreas

Beiträge in diesem Thread

Täublingsfeuerwerk mit Fragen (6 Fotos) -- Interhias -- 1. August 2004, 14:01 Uhr
Re: Täublingsfeuerwerk mit Fragen (6 Fotos) -- Andreas -- 1. August 2004, 14:32 Uhr

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