| |
Pilze Pilze Forum Archiv 2004
Testbericht aus der Versuchsküche - Riesenporling
Geschrieben von: Birgit
Datum: 13. August 2004, 22:07 Uhr
|
Hallo ihr Lieben, so ziemlich das Einzige, was hier bei diesem Wetter noch wächst, sind Riesenporlinge. Simon kennt die Stelle, letztes Jahr nach dem Forumstreffen haben Simon, Gabi und ich ja schon einmal einen Testversuch gestartet. Gestern waren also die Riesenporlinge wieder im genußfähigen, jungen Zustand und ich hab einen neuen Versuch gestartet, um die positive Meinung von letztem Jahr noch einmal zu bestätigen. Ich hab den Pilz in so ca. 5 mm dicke Stücke geschnitten und in (Raps)öl knusprig gebraten. Das Ergebnis war umwerfend: sehr guter pilziger Geschmack, der durchaus mit anderen sehr guten Speisepilzen konkurrieren kann. Die Konsistenz ist sehr angenehm in etwa mit Pfifferlingen zu vergleichen, die Stücke waren außen knusprig, innen weich :-). Ich würde ihn problemlos in der Kategorie "guter Speisepilz" einordnen und ich esse nicht alles. Letzthin habe ich zum Beispiel nochmel Pfeffermilchlinge probiert und die fand ich richtig schrecklich, ebenso wie z.B. den wolligen Milchling (Lactarius velleremus).Da die Riesenporlinge bei Berührung schwarz flecken, verfärben sich die Pilzstücke in der Pfanne schwärzlich, was mich aber nicht weiter stört. Das Problem an der Geschichte ist, daß man die Riesenporlinge unbedingt noch im Knubbelstadium erwischen muß bevor sie anfangen Konsolen zu bilden und bevor sie faserig werden. Essen kann man sie zwar dann auch noch, aber selbst die Konsistenz der zarten noch mit einem normalen Messer schneidbaren jungen Kanten, erinnert an gebratene Bierdeckel - wenn auch "zarte" Bierdeckel, wie ich letztes Jahr feststellen mußte. Daraus folgt auch, daß man sich schon verdammt sicher sein muß, daß man wirklich einen sehr jungen Riesenporling vor sich hat und nicht etwas anderes, weil sich der Pilz zu Beginn noch nicht sehr ähnlich sieht. Dabei hilft natürlich, daß der Riesenporling bei Berührung schwärzt, aber meines Wissens nach tut das der Kieferbraunporling auch und der ist ganz jung auch schön gelb (normalerweise viel gelber) und weich, schmeckt aber vermutlich mindestens nicht gut ;-). Meine Riesenporlinge wachsen übrigens an sehr alten. dicken und schönen Buchen, die eine ist wohl mitverursacht durch einen Blitzschlag leider am Absterben. Die Nachbarbuche beherbergt übrigens eine große Kolonie von schuppigen Porlingen, die mich aber vom Gesachmack her auch nicht überzeugt haben. Also, probiert ruhig mal den Riesenporling, es lohnt sich wirklich :-) Liebe Grüße Birgit
|
| |
Pilze Pilze Forum Archiv 2004 wird administriert von Georg Müller mit WebBBS 5.12.