: Hallo Andreas!

: Jetzt glaube ich es bald selbst. Aber wo ist die Milch?
: Der Pilz wirkte nicht besondern alt, war sehr festfleischig und enthielt
: absolut keine Milch?

: Gruß

: Wolfgang

Hallo,

die Gruppe der Pfeffermilchlinge bildet zusammen mit den Weißtäublingen (Russula delica und Verwandte) den Übergang zwischen den Täublingen und den Milchlingen. Das ist nicht nur optisch so, sondern gerade auch was den Milchsaft betrifft. Noch deutlicher wird das mikroskopisch betrachtet, denn bei den Weißtäublingen kann man noch Reste bzw. vereinzelte Lacticiferen (= milchsaftführende Hyphen) nachweisen. Bei den Pfeffermilchlingen trocknet die Milch schnell ein, je nach Witterung und Alter ist sie nicht mehr optisch sichtbar.
Ürbigens gibt es kaum einen vernünftigen Grund, Milchlinge und Täublinge in verschiedene Gattungen zu stellen. Aber die taxonomische Konsequenz wäre immens: Lactarius ist nämlich der ältere Name, Russula würde somit verschwinden. Und die Russulaceae und die Russulales ebenso (taxonomisch gesehen), soweit ich weiß. Man kann natürlich Russula konservieren über Lactarius, aber selbst dann wäre eine große Menge Arten umzukombinieren und viele müßten neue Namen bekommen, weil ihr Artname in Russula bereits belegt wäre (Lactarius decipiens - Russula decipiens z.B.).