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Pilze Pilze Forum Archiv 2004
Re: Tipps ohne Fotos
Geschrieben von: Werner Antwort auf: Re: Tipps ohne Fotos (Birgit)
Datum: 15. September 2004, 14:19 Uhr
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: Nun noch zu den Pilzvereinsabenden: Sie sind ein Treffen für alle
Hallo Lexi, Hans und Birgit, ich möchte mich auch mal einschalten. War erst gestern wieder auf dem Vereinsabend in der Burgstr. Du, Lexi, wirst vielleicht auch mich eher zu den "Fachsimplern" einreihen, dennoch fand ich, daß z.B. gestern sehr viel "Einsteigervorstellungen" stattfanden. Und es wurde sehr viel sehr verständlich erklärt. Ab und zu muß einfach gefachsimpelt werden, zum Beispiel bei meinem Albatrellus subrubescens/Albatrellus citrinum - der sich nun dank Eric Strittmatters Hilfe als citrinum rausgestellt hat. Dieser Pilz hat z.B. keinen brauchbaren deutschen Namen, da er erst vor ca. 1 Jahr gültig beschrieben wurde. Und den "Fachsimplern" muß man doch auch zugestehen, daß sie was Neues dazulernen, sonst kämen ja nur noch die Anfänger und dann könnten die wieder nix lernen. Aber gestern wurden z.B. für "Fachsimpler" langweilige Arten wie der Rötliche Holzritterling ausgiebig vorgestellt und erklärt. Und ich habe das eigentlich immer als gute Mischung empfunden - bin leider viel zu selten da. Und dann hat doch jeder die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Ich tue das auch recht oft. Also, komm doch wieder vorbei und wenn Du was genauer wissen willst, frag einfach. Außerdem möchte ich noch anmerken, daß die Materie so umfangreich ist, daß ich als blutiger Anfänger und damals noch fast ausschließlich Speisepilzkenner vor 4 Jahren selbst in Hornberg (wo alles sehr anfängermäßig und einleuchtend in den entsprechenden Kursen vorgestellt wird) oft nicht mitkam. Es ist halt einfach als Anfänger nicht möglich, das komplette Reich der Pilze nach 1-2 Jahren zu kapieren. Ich habe ca. 3 Jahre gebraucht, bis ich ungefähr 90% aller Pilze wenigstens auf Anhieb beim Anschauen in die richtige Gattung einordnen konnte. Und jetzt macht es natürlich mehr Spaß. Aber meine ersten Hornbergkurse waren auch dadurch gekennzeichnet, daß ich immer wieder mal eine halbe Stunde geistig abschalten mußte, weil der Informationsfluß zu groß war. Und auch heute noch vergesse ich viele Arten wieder, wenn ich mich nicht ausführlich mit ihnen beschäftigt habe. Deswegen ist es eigentlich unerläßlich, daß man z.B. selbstgesammelte Funde sehr mühsam und "hirnschmalzfordernd" zuhause versucht zu bestimmen, um sie dann hier oder am Vereinsabend nachzufragen. Denn gerade aus den eigenen Fehlbestimmungen lernt man unheimlich viel und das mit dem Fehlbestimmen hört auch nie auf - geht sogar den "Obercracks" noch manchmal so - wie man auch hier manchmal verfolgen kann. Dagegen ist es m.E. wenig hilfreich, wenn man einen Pilz mitnimmt und darauf wartet, eine Antwort serviert zu bekommen. Ganz einfach deshalb, weil man diese Antworten viel schlechter speichert und auch die Abgrenzung zu ähnlichen Arten eigentlich nicht weiß. Deswegen kann ich Dir nur empfehlen, Dir bei jedem Waldspaziergang 2-3 Arten mitzunehmen (möglichst welche, wo Du ca. 3 Fruchtkörper von ganz jung bis alt in der selben Art findest) und dann mal Deine Bücher zu wälzen. Und übernimm Dich anfangs nicht - also keine Rißpilze, Schleierlinge usw. Und wenn Du dann einen Verdacht hast und mögliche andere Arten dazu abgegrenzt hast, nachfragen. Da lernt man dann unheimlich viel draus. Gruß, Werner, dem es vor Kurzem auch nicht viel besser erging
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