: Servus Rene,

: sieht aus wie ein Wasserkopf. Eine sichere Festlegung ohne Mikroskopie und
: ohne Ansicht von unten (ausserdem: Standort?) wird fraglich bleiben. In
: Frage käme z. B. Cortinaius acutovelatus Hry (Foto in Marchand Bd. 8 Nr.
: 795).

: Gruß

: Helmut

Hallo Helmut

Besten Dank für deinen Tipp. Dieser scheint mir recht gut zu sein. Ich habe im BK 5.289 mal nachgeschlagen und auch im Internet nach Bildern zu C. acutovelatus und, wie er neu heisst, nach C. acutus gesucht und verglichen. Die Beschreibung im BK kommt voll hin, dank Aufnahmen in hoher Auflösung konnte ich zur Bestimmung noch ziemlich einzoomen und ein bisschen Erinnerungsvermögen hat mir beim Rest weitergeholfen. Die Hutform, H jung mit weissem Velumfasern überzogen, H hygrophan und gerieft, die relativ helle Lamellenfarbe (von cremebeige bis ockerbraun), der jung überfaserte Stiel und die (nicht ganz wissenschaftlicher Vorgang) übereinstimmenden Bilder im Internet. Passt alles sehr gut. Mikroskopisch passen die schwach warzigen Sporen und deren Grösse, sowie die Cheilozystiden welche wir an den kümmerlichen Ueberresten noch feststellen konnten. Leider waren dann die Pilzchen plötzlich verschwunden (möglicherweise sind sie einer Geschmacksprobe eines unsere Mitglieder zum Opfer gefallen ;-)?

Zum Habitat: Geröllhalde war ein bisschen krass ausgedrückt. Genauer handelte es sich um eine Art Geröllhalde (Bergsturz) welche von verschiedenen Krautpflanzen und Farnen, aber auch von Eberesche, Latschen etc. teilweise überwachsen war und auch eine knappe Humusschicht (nicht kompakt) aufwies. Die "Geröllhalde" war also nicht komplett nackt. Ein gewisser Bergdruck an Feuchtigkeit kann durchaus angenommen werden. Unmittelbar daneben haben wir noch Entoloma longistriatum gefunden. In der näheren Umgebung auch andere, bestimmtbare Wasserköpfe. Das Habitat war also ein bisschen extrem, aber nicht unbeding unmöglich.

Ich werde versuchen deine Bestimmung mit der Literatur unseres Vereins noch weiter zu untersuchen und die Art bei positivem Befund so benennen (obwohl der endgültige Beweis mangels Exikat wohl nicht mehr möglich sein wird).

Wir werden im nächsten Jahr diesen Koordinatenpunkt wieder ansteuern und wer weiss, vielleicht finden wir die Art mit etwas Glück nochmals und können die Bestimmung dann erhärten.

Besten Dank nochmals für den Tipp, du hast mir sehr geholfen.

Herzliche Grüsse

René