: Hallo,

: Meinst Du damit, daß Du was Kommerzielles oder zumindest öffentlich
: Zugängliches draus machen willst? Dann mußt Du Dich aber warm anziehen,
: das traue ich mir mit meinem Wissensstand jedenfalls nicht zu. Dazu muß
: man richtig gut sein, wenn es was Vernünftiges werden soll - jenseits von
: Steinpilz und Fliegenpilz.

Na, Du bist mir ja ein Miesmacher :-)

Es soll kommerziell sein, aber ich seh das etwas entspannter. Im Kern geht es mir um das Werkzeug, also um das Programm - das ist mein Gebiet als Mathematiker, dort ein paar clevere Algorithmen einzubauen, mit denen eine Bestimmung einfacher wird.
Allein an dem Farbmodell habe ich eine Woche gebastelt (einbezogen wie typische Farbwahrnehmung durch den Menschen, der manche Bereiche des Farbraumes mehr andere weniger differenziert wahrnimmt).

Die Datenbasis selber ist da sicherlich sensibler, ich habe vor mich da mit einem Experten zusammenzutun.
Selbstverständlich wird das Programm nie den Anspruch erheben, dem Benutzer mit Sicherheit auszuspucken, was er da gefunden hat, sondern eine Liste von Exemplaren, die den Angaben nach mit hoher Wahrscheinlichkeit entsprechen.
Im Hinterkopf immer: es ist möglich, daß der gesuchte Pilz gar nicht in der Datenbank vorhanden ist.
Das sind Dinge, auf die das Programm natürlich deutlich hinweisen muß. So wie auch die Tatsache, daß oftmals ein bestimmter Pilz so richtig gar nicht wie ein anderer Pilz mit den gleichen Genen aussieht (oder fast identisch mit einem anderen, der aber nicht der gleiche ist - siehe meinen Schrieb in diesem Forum zu Grünspanträuschling/Blauen Träuschling mit dem sehr zur Fehlbestimmung verleitenden Umstand, daß beide fast an der gleichen Stelle wuchsen).

Mehr kann man im übrigen auch von keinem der massentauglichen Pilzbüchern erwarten. Und die haben alle im Vorwort entschuldigende Worte, daß die sich doch eher als Bildband verstehen - mit einer rudimentären Bestimmungshilfe.

Anlaß war übrigens mein eigentlich ganz nützliches Bestimmungsbuch hier, das einen hierarischen Suchbaum bietet (wenn A zutrifft, dann lese weiter bei Punkt 6, sonst bei Punkt 9).
So hangelt man sich von Frage zu Frage - wenn eine davon nicht oder schwer zu beantworten ist (Stiel leicht vom Hut ablösbar? Das gibt es wohl in der ganzen Bandbreite von "fällt beim Hochheben von alleine ab" über "hmm, weiß net irgendwie ja und nein" bis "kann man einen Ochsen dran aufhängen"), dann muß man auf einmal x verschiedene Pfade durchgehen.
Mit der Datenbank gibt man ein, was sicher scheint, dann bleiben vielleicht 3 Pilze übrig (sortiert nach Wahrscheinlichkeiten von vielleicht 70% bis 95%), dort liest man gemütlich die Beschreibung und entscheidet - eigenverantwortlich - ob man einen Treffer gelandet hat.

Ich finde es bereits jetzt - mit insgesamt knapp 200 Pilzen - sehr nützlich, das funktioniert sehr gut. Ich muß dann natürlich anschließend noch das Buch befragen (das selbst leider keinerlei Bilder hat) und natürlich das Internet...

Gruß,

Micha