Hallo Harald,
: mir hat man letztes Jahr bei der PSV-Prüfung erzählt, Butterpilze sollten
: nicht mehr freigegeben werden. (Wenn ich richtig aufgepaßt habe)
: Im neuen Flammer/Horak steht der Butterpilz im Kapitel Paxillus-Syndrom
: erwähnt. Zitat:" Auch der Butterpilz hat in einem Fall eine
: Immunhämolyse ausgelöst,...."
: Von diesem einen Fall mag man halten, was man will. Auf der anderen Seite
: sind vom Kahlen Krempling auch nur sieben (!) sicher nachgewiesene Fälle
: des Paxillus-Syndrom nachgewiesen.
: Also?
also ich halte das für ausgemachten Humbug. Der erwähnte Fall wurde in einer obskuren
polnischen Zeitschrift im Jahre 1966 (!) erwähnt.
Hier der Pubmed-Link (noch als Boletus luteus):
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=pubmed&dopt=Abstract&list_uids=6009920&itool=iconnoabstr
Und nun, fast 40 Jahre später, soll der Butterpilz auf einmal giftig sein? Man kann alles
übertreiben. Ich denke, hier wird klar über das Ziel hinausgeschossen
mit der Panikmache.
Dass der Butterpilz (wie viele andere Pilze auch) gelegentlich Unverträglichkeitsreaktionen
hervorruft, ist bekannt und wird bei der Beratung selbstverständlich erwähnt.
Hinzu kommt, dass Butterpilze viel häufiger gegessen werden als der Kahle Krempling
und seither trotzdem nie wieder was in der Literatur aufgetaucht ist. Ich bin mir sicher,
dass bei entsprechender akribischer Suche fast jeder Speisepilz der "Immunhämolyse" verdächtigt
werden könnte.
Georg