... das boletus luridus-paradies. insbesondere dahlem. da gibt es, vor allem in nähe des botanischen gartens (übrigens macht gerhardt da pilzberatung), schöne alte linden-alleen, da kann man in guten jahren netzstielige hexenröhrlinge mit der sense mähen. als ich das das erste mal gesehen habe, wirkte das auf mich ziemlich unwirklich, so ungefähr als hätte man goldröhrlinge unter birke gefunden, da ich b. luridus nur aus buchenwäldern auf kalk kannte. inzwischen weiß ich aber, dass das nix besonderes ist, ja es gibt unter linde regelrechte massenvorkommen. ich bin mir sicher, dass du da auch in hamburg fündig werden kannst ...
in diesem zusammenhang noch eine putzige anekdote:
ich ging also eines schönen güldnen herbsttages durch eine der besagten alleen, die mich in ein betuchtes villenviertel führte. als ich anscheinend besonders verzückt vor einem besonders malerischen netzi-haufen stand, gesellte sich eine besonders ältere dame zu mir, die auf dem weg zu ihrem jaguar war.
ich: schön oder?
dame: vorsicht, die sind giftig!
ich: ja, in verbindung mit alkohol, vielleicht, wenn man pecht hat ...
dame: das sind satanspilze!
ich: neee - das wär dann doch übertrieben hier ...
dame: weiße satanspilze
ich: ne, ne, das sind ja hexenröhrlinge, schauen sie mal, glauben sie mir, ich kenn mich da ein bisschen ...
dame: satanspilze, können sie nicht essen ...
geduldig erläuterte ich der reizenden dahlemerin den unterschied zwischen netzstieligen hexenröhrlingen und satanspilzen und beharrte auf der totalen abwägigkeit, dass letztere vor ihrem haus wachsen. resultat:
- nein! - das sind satanspilze.
- hexenröhrlinge, ich bitte sie ...
- ich kenn doch wohl meine satanspilze
- hexenröhrlinge
- satanspilze
...
unser entzückendes "gespräch" wäre wohl noch endlos so weitergegangen. aber irgendwann drehte ich mich einfach um und ging kopfschüttelnd richtung u.bahn :-)).
beste grüße
dirk