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Hallo,
es gab mal einen Artikel von Dietmar Winterstein im Tintling 22, 2000, 10 ff. über Hämolysine in Pilzen. Dort gibt es auch eine Liste "essbarer Pilze, die Hämolysine enthalten und roh giftig sind". Hier taucht dann auch Lepista nuda auf, ohne dass ich in der Literaturliste jetzt auf die Schnelle einen entsprechenden Aufsatz o.ä. gefunden hätte. Womöglich bezieht sich Winterstein auf Seeger R. u. R. Wiedmann: Zum Vorkommen von Hämolysinen und Agglutininen in höheren Pilzen, in: Arch. Toxikol. 29, 1972, 189 ff.
Wenn ein Pilz blutzersetzende Stoffe enthält, heißt das aber noch lang nicht, dass er nicht oder nur nach Abkochen (mit Kochwasser wegschütten) essbar wäre. Die (meisten?) Hämolysine sind hitzelabil, so dass normales, ausreichendes Erhitzen reicht, um sie zu zerstören. Deswegen sind diese Pilze so zu behandeln, wie fast alle anderen Speisepilze auch, die man ja auch nicht roh essen sollte. Dem entspricht auch die große Zahl prominenter und völlig unproblematischer Speisepilze in der Liste von Winterstein, die vom Sommersteinpilz über das Stockschwämmchen und den Perlpilz bis zur Krausen Glucke reicht.
Viele Grüße
ThomasHofheim
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