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Pilze Pilze Forum Archiv 2004

Giftige Röhrlinge?

Geschrieben von: Thomas Pruß
Datum: 21. Oktober 2004, 10:34 Uhr


Moin zusammen,
gestern stellte 42 diese Frage:

Bei uns (in Europa) dürfte obige Regel gültig sein. Gibt's aber anderswo
(Amerika, Asien) eigentlich giftige Röhrlinge, die keine Rotporer sind? Falls
ja: hat dazu jemand Artnamen?

Ich habe mal in meinem Buch „Texas Mushrooms“ (Susan und Van Metzler) nachgeschaut, was die Amis so haben.
Von den 30 vorgestellten Arten sind keine wirklich giftig. Sie werden eingeteilt in „edible/choice“ (sehr guter Speisepilz) über „edible“ (essbar), „edible/caution“ (essbar unter Vorbehalt), „not recommended“ (nicht empfehlenswert) und „not edible“ (nicht essbar).
„Edible/caution“ wird bei
• Boletus frostii angegeben (Die Amis kennen offenbar keine Umgangsnamen – alle Pilze werden mit „Schlaunamen“ vorgestellt). Begründung (Zitat): „The rule for eating boletes is to avoid those that have red tube mouths and bruise blue, but this is an edible species. (The species of Boletus are so numerous that they are subdivided into sections, and this rule is intended to prevent you from eating B. satanas, B. luridus, and related species in the section Luridi.) We do not recommend eating it, however, unless you are absolutley certain of your identification.“
• Boletus oliveisporus wegen Verwechslungsgefahr mit B. luridus, dem Netzstieligen Hexenröhrling

„Not recommended“ sind:
• B. campestris
• B. sensibilis
• B. pulverolentus (Schwarzblauender Röhrling, den Bon als „vermutlich essbar“ angibt)
• B. communis
• Boletellus ananus
• Gyroporus subalbellus

„Not edible sind:
• Tylopius balloui
• Tylopius „purple cap group A“

Es gibt noch „Edibility unknown“ (Essbarkeit unbekannt) bei:
• Pulveroboletus hemichrysus

„Reported edible“ (wahrscheinlich essbar) bei:
• Pulveroboletus ravenelii

Aber von einer ausgeprägten Giftigkeit ist bei allen Arten nicht die Rede. Vielmehr sind die meisten Pilze bitter oder sonstwie ungenießbar.

Das Buch gibt nur eine Auswahl von Pilzen in Texas wieder. Was mich immer wieder verwundert ist die Anzahl von Arten, die sowohl bei uns als auch in Amerika vorkommen. Es ist insofern interessant, als dass Texas wohl ein Gebiet ist, in dem sich nordamerikanische/europäische Arten und mittel- sowie südamerikanische Arten überschneiden. Die Abbildungen sind qualitätsmäßig höchst unterschiedlich, aber die Beschreibungen sind sehr gut.

„Texas Mushrooms“ ist erschienen bei der „University of Texas Press“, P.O. Box 7819, Austin, Texas 78713-7819. Die ISBN 0-292-75126-5.

Es kostet, wenn ich mich recht erinnere, um die 15 $.

Grüsslis
Thomas

Beiträge in diesem Thread

Giftige Röhrlinge? -- Thomas Pruß -- 21. Oktober 2004, 10:34 Uhr
Re: Giftige Röhrlinge? -- 42 -- 21. Oktober 2004, 13:04 Uhr
Re: Giftige Röhrlinge? -- Jürgen -- 22. Oktober 2004, 01:21 Uhr
Re: Giftige Röhrlinge? -- Jürgen -- 22. Oktober 2004, 13:25 Uhr
Re: Giftige Röhrlinge? -- Dedimyk -- 22. Oktober 2004, 18:03 Uhr
So sieht der US-Satanspilz Boletus eastwoodiae aus -- Jürgen -- 24. Oktober 2004, 21:30 Uhr

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