: Hallo Harry,

: für mich wäre das Tricholoma orirubens. Ich würde als atrosquamosum nur
: solche Kollektionen anerkennen, die einen deutlich schuppigen Stiel (nicht
: nurso ein bißchen und dazu noch eher faserig als schuppig),
: schwarpunktierte Lamellenschneiden und einen Geruch nach Pfeffer haben.

: @Dedimyk: Dieses knallige lilarot (bisweilen auch blau oder beide Farben) an
: der Stielbasis ist ein wesentlich sichereres, weil konstanteres Merkmal
: als das rosarötliche Verfärben der Lamellen. Dieses kommt nämlich meist
: erst nach Tagen oder wenn die Pilze am hinübergehen sind und oft genug
: überhaupt nicht. Das rosa verfärben der Lamellen ist ein deutlich anderer
: Farbton als das pink oder blau der Stielbasis.

: Tricholoma basirubens ist nicht nur ein orirubens mit rötender Stielbasis,
: sondern aufgrund anderer Hutoberflächenbeschaffenheit ein ziemlich anderer
: Pilz. Er wurde meines Wissens in Deutschland noch nicht zweifelsfrei
: nachgewiesen.

: beste Grüße,
: Andreas

Hallo Andreas,

vielen Dank für deine Ausführungen.

Ich habe von beiden Fundstellen ( Bild 1+2 ) einige Exemplare mitgebracht. Bei der Kollektion von Bild 1 zeigen sich auch bis zum jetzigen Augenblick keinerlei Verfärbungen. Ferner haben diese Basidiocarpien deutlich schwarzfleckige Lamellenschneiden, zum Teil sind diese Flecken auch auf den Lamellenflächen zu sehen. Was die Stielbeschuppung angeht kann die meines Wissens sehr variabel sein. Auch die Grosspilze BW schreiben hier nichts von einem ausgeprägtem, konstantem Merkmal. Bon macht sogar aus ziemlich stark stielbeschuppte Exemplaren die var. squarrulosum. Geruchsmäßig war diese Kollektion eher nicht einzuordnen. Geruchlos wäre hier angebracht. Dies ist auch in der Literatur immer wieder zu finden.

bei der Kollektion der zweiten Fundstelle waren die Lamellenschneiden ebenfalls schwarz punktiert, aber wesentlich schwächer als bei den Exemplaren von Bild 1.
Bei einigen mitgenommenen Exemplaren zeigen sich heute erst rosa, pinkfarbene bisweilen auch grünliche Flecken an der Stielbasis. Einige Stielbasen waren aber bereit am Standort intensiv pink gefärbt und zwar nicht nur die Stielrinde sondern auch das Fleisch. Was das Mycel angeht schreibt Cetto das bei Tricholoma orirubens var. basirubens das Basismycel intensiv rosalich, pink gefärbt ist.

Viele Autoren, Krieglsteiner übrigens auch nicht, erkennen Basirubens nicht als eigenständige Art an.

Bild 2 dürfte somit in der Tat T.orirubens bzw. Tricholoma orirubens var. basirubens sein. Bei Bild 1 gehe ich aber davon aus das es sich hierbei um T.atrosquamosum handelt. Mikroskopiert habe ich die Kollektionen noch nicht. wenn ich mir so die Literatur ansehe ist das auch nicht sonderlich vielversprechend.

Gruß
Harry