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Pilze Pilze Forum Archiv 2004

Re: Röhrling dessen Fleisch beim trocken rötet?

Geschrieben von: Rene
Datum: 26. Oktober 2004, 23:10 Uhr

Antwort auf: Röhrling dessen Fleisch beim trocken rötet? (Rene)

: Heute hat mir eine meiner Stammkundinnen eine kleine Kollektion von in
: Scheiben geschnittener und zum trocknen ausgelegten Pilzscheibchen nach
: Hause gebracht. Ich war leider noch nicht von der Arbeit zurück, so hat
: Sie diese Exemplare meiner Frau in übergeben. Allein schon die Bestimmung
: von in ca. 1mm Dicke geschnittenen und angetrockneten Pilscheibchen ist
: ein eher aussergewöhnlicher Wunsch ;-), aber nun der Grund meiner Anfrage;

: So wie ich das sehe könnte es sich bei den Scheibchen um einen, mit ca. 3-4cm
: Hutdurchmesser, relativ jungen Maronenröhrling (Xerocomus badius) handeln.
: Was aber sonderbar ist, das Hutfleisch hat gerötet. Habe versucht ein
: solches Verhalten in der gängigen Literatur und zuletzt auch noch im
: Internet zu klären. Habe aber keine Info diesbezüglich gefunden und bin
: echt überfragt. Zur makroskopischen Bestimmung: 100% Röhrling, Hutfarbe
: und Oberfläche führen mich zu 75% zu Filzröhrling (Xerocomus). Stiel
: natürlich nicht vorhanden. Röhren zum Glück noch dran und Röhrenschicht in
: etwa gleich dick wie Hutfleisch. Weiter Farbreaktionen durch Trockenheit
: nicht mehr nachvollziehbar. Bin auch noch nie auf die Idee gekommen eine
: Marone zu trocknen.

: Kann es sein das Xerocomus erst blaut und die Farbreaktion beim trocknen ins
: rötliche "rüberfällt"? Könnte allenfalls noch eine andere Art
: der Gattung sein, aber keinefalls ein Strubelkopf-Röhrling.

: Hat jemand diesbezügliche Erfahrungen bei ähnlichen Trocknungsversuchen
: gemacht?

: Grüsse René

Hallo liebe Mitrater

Die Sache mit den angetrockneten roten Pilzscheibchen hat sich aufgelöst. Die besagte Pilzsammlerin hat mir heute Frischmaterial gebracht welches die Bestimmung massiv erleichterte. Und nun haltet euch fest: Es handelt sich um den Rotfuss-Röhrling (Xerocomus chrysenteron). Schneidet man den im Hut an und wartet mehrere Stunden, so färbt sich das Hutfleisch tatsächlich rot. Erstaunlich das dies in vielen Pilzbüchern nicht erwähnt ist. Ich habe einen solchen (schwachen) Hinweis nachträglich im B&K gefunden welcher wörtlich aussagt "Fleisch gelblich-weiss, unter der Huthaut rot, im Schnitt schwach blauend und dann rötend" (leider ohne Zeitangabe).
Für mich eine ganz neue Erfahrung da ich bisher noch nie die Zeit fand stundenlang auf die Schnittfläche eines Rotfuss-Röhrlings zu starren ;-). Andern Mykologen geht dies wohl ähnlich, sonst wäre dieses Verhalten besser bekannt, aber ich denke die meisten Rotfuss-Röhrlinge werden verspeist bevor diese Verfärbung auftritt.

Grüsse
René

Beiträge in diesem Thread

Röhrling dessen Fleisch beim trocken rötet? -- Rene -- 21. Oktober 2004, 23:56 Uhr
Sollte natürlich "trocknen" heissen *oT* -- Rene -- 22. Oktober 2004, 00:02 Uhr
Frage zu deiner Homepage -- pfifferling -- 22. Oktober 2004, 07:45 Uhr
Re: Frage zu deiner Homepage -- Rene -- 23. Oktober 2004, 00:16 Uhr
Re: Röhrling dessen Fleisch beim trocken rötet? -- Gork -- 22. Oktober 2004, 11:12 Uhr
Re: Röhrling dessen Fleisch beim trocken rötet? -- Jürgen -- 22. Oktober 2004, 11:40 Uhr
Re: Röhrling dessen Fleisch beim trocken rötet? -- Rene -- 23. Oktober 2004, 00:31 Uhr
Re: Röhrling dessen Fleisch beim trocken rötet? -- Birgit -- 22. Oktober 2004, 14:14 Uhr
Re: Röhrling dessen Fleisch beim trocken rötet? -- Rene -- 23. Oktober 2004, 01:05 Uhr
Re: Röhrling dessen Fleisch beim trocken rötet? -- Hans aus ED -- 22. Oktober 2004, 21:16 Uhr
Das dürfte Xerocomus pruinatus sein *oT* -- Jürgen -- 22. Oktober 2004, 21:32 Uhr
Re: Röhrling dessen Fleisch beim trocken rötet? -- Rene -- 26. Oktober 2004, 23:10 Uhr

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