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Pilze Pilze Forum Archiv 2004

Re: Absolut richtig!

Geschrieben von: Dedimyk
Datum: 27. Oktober 2004, 18:53 Uhr

Antwort auf: Absolut richtig! (Andreas)

: Hallo im Forum,
ich kann Andreas nur zustimmen. Ich handhabe es genau wie er.Klare Sachen, wo Biotop , Bodenbeschaffenheit und Jahreszeit stimmen werden eingegeben.
Bei Zweifelsfällen wird Rat von Spezialisten eingeholt. Ich vergesse nie die
Arbeit und Ausdauer, die ich aufwenden mußte, um sicher den Giftschirmling Macrolepiota rhacodes var. venenata ( venenata )zu bestimmen. Bei Pilzberatungen habe ich alle Safranschirmpilze aus dem Garten nicht freigegeben, da es ja anstelle von Macrolepiota rhacodes var. hortensis auch der o.g.Giftschirmpilz sein konnte.Ich habe Georg Müller aus Ganderkese Fk. übergeben, die m.E. die Merkmale des Giftschirmpilzes, wie sternförmige braune Kappe,sehr dickfleischig, trübrot anlaufend und vor allem die dicke abgestzte
breite Knolle aufwiesen, trotzdem war es nicht eindeutig klar, da es ein Einzelfruchtkörper war und damit das typische in "dichten Büscheln" fehlte.
Ich habe natürlich nicht kartiert. Letztes Jahr wurde mir dann eine zusammenhängende 4-er-Gruppe als Bestandteil einer 8-er-Gruppe gebracht Fundort auf einem Komposthaufen. Ich habe diese Gruppe fotografiert und die getrocknete Gruppe als Exsikkat und Bilder Georg Müller nach Ganderkese zur Begutachtung geschickt und der hat mir dann endlich den Giftschirmling bestätigt.
Und erst dann habe ich den Fund kartiert mit Hinweis "det: Georg Müller, Ganderkese".
Damit ist für Klaus Wöldecke als Länderkoordinator für Niedersachsen klar, daß diese seltene Eintragung plausibel ist.Ähnlich verfahre ich mit sehr seltenen Pilzen, wie z.B. den Eichenzungenporling Piptoporus quercinus RL1, den ich Klaus Wöldecke zur Begutachtung übergab und dann erst kartierte.
Ich bin der gleichen Meinung wie Andreas, daß Plausibilitätsprüfungen der Länderkoordinatoren doch echte Ungereimtheiten beseitigen und deshalb jeder nach besten Kenntnissen kartieren sollte, auch unter Zuhilfenaheme des Forums, wie es bereits geschieht, oder auch mal im Sonderfall einen Spezi konsultieren.
Für die Kartierung kann es nur von Vorteil sein, wenn sich soviel wie möglich beteiligen, um flächendeckend Erfassungswerte zu erhalten.
Also keine Angst, teilnehmen, aber natürlich wie Andreas meint, nur sichere Bestimmungen eingeben.

Herzliche Grüße Detlef

Genau so ist es!
: Als einer der Länderkoordinatoren (Ba.-Wü.) kann ich versichern, dass von der
: Kontrollfunktion durchaus Gebrauch gemacht wird und dass erstaunliche
: Eingaben gegengecheckt werden. Statt eines Bundessetlenheitenausschusses
: gibt es eben 16 Landesseltenheitsauschüsse.
: Dass diese Kontrollfunktion durchaus funktioniert, kann ich aus meiner
: nunmehr langjährigen Erfahrung beim Bearbeiten der Baden-Württemberg-Flora
: bestätigen. Auch unwissentliche Fehleingaben fallen auf: Wenn also mal
: einer abkürzenderweise "Cort glaucop" für Cortinarius glaucopus
: eingibt und nicht merkt dass er damit bei "Cortinarius
: glaucoprasinus" statt glaucopus landet, dann fällt dem
: Länderbearbeiter das im Normalfall auf. Auch dass "Lepiota
: rubella" merkwürdigerweise in ganz Ba.-Wü. nur von einer Person, dann
: aber gleich 8 Mal und in Verbindung mit Brennnessel gefunden wurde, muss
: Rücksprache erfordern. In diesem Fall bin ich allerdings selber
: draufgekommen: Gemeint war "Leptospora rubella", eigegeben wurde
: die Abkürzung "Lep rub". Es gibt viele solcher Beispiele.
: Ein weiteres Beispiel war der Name Boletus erythropus, der eine Zeit lang für
: Boletus queletii gebraucht wurde. Natürlich fiel dies bei der Auswertung
: der Standortbedingungen auf, denn erythropus ist Säurezeiger, queletii
: Kalkzeiger. Dennoch war natürlich eine Rücksprache mit allen Eingebern
: von erythropus + Kalkboden erforderlich, denn es waren auch zwei Meldungen
: dabei, die tatsächlich den eryhtropus-Flocki auf Kalkboden (stark
: oberflächenversauert) gefunden hatten.

: Diese Verifizierung der Angaben mag recht viel Zeit in Anspruch nehmen und
: natürlich wird auch nicht jeder Waldfreundrübling hinterfragt. Aber in der
: Masse der Eingaben fällt, wie Thomas auch schon sagte, die eine oder
: andere irrtümliche dann auch nicht mehr ins Gewicht. Für Ba.-Wü. liegen
: etwa 600.000 Datensätze vor, für häufigere Arten wie z.B. den Steinpilz so
: etwa 1000 Einträge (teils "nur" Fundort, Finder, Datum, aber
: teils auch mit bis zu 15 ökologischen Begleitdaten). Wenn da dann mal
: einer Fichte eingibt, obwohl Buche auch noch dabei stand, dann fällt das
: nicht ins Gewicht. Wenn aber einer der Birken-Steinpilz eingibt und Birke
: notiert, dann wird das trotzdem nicht blindlings geglaubt, denn so seltene
: und dabei kritische Funde werden wohl stets hinterfragt, um Bild oder
: Exsikkat gebeten oder ähnliches. O.k., von Jürgen Schreiner und Christoph
: Hahn würde ich's unbesehen glauben, aber schon bei mir selber müßte ich
: das erst mal von jemand anderem bestätigen lassen um mir das zuzutrauen.

: Ich kann nur alle ermuntern, Daten zu liefern, nach bestem Wissen und
: Gewissen natürlich und ihrem Können entsprechend. Ganz klar ist, dass
: lieber weniger und dafür sicher richtiges als mehr und manchmal unsicheres
: eingegeben werden soll.

: beste Grüße,
: Andreas

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Re: Absolut richtig! -- Dedimyk -- 27. Oktober 2004, 18:53 Uhr
Re: Positive Entwicklung Pilzkartierung 2000 Onlin -- Dedimyk -- 27. Oktober 2004, 18:04 Uhr
Kartierung -- saibling -- 26. Oktober 2004, 20:06 Uhr
Re: Kartierung -- Matthias -- 26. Oktober 2004, 20:11 Uhr
Danke !!! -- saibling -- 26. Oktober 2004, 20:21 Uhr
Wo.... -- Arcarith -- 27. Oktober 2004, 15:05 Uhr
www.synopwin.de ist Adresse, Gruß Detlef *oT* -- Dedimyk -- 27. Oktober 2004, 18:02 Uhr

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