:Hallo Mäxle,
ich finde diese Impression sehr ansprechend.Der gewählte Begriff " Zigeuner" ist Sprachgut ohne damit irgendwelche rassistischen Tendenzen aufzuzeigen.
Wenn man also konsequent wäre, müßte die Operette: "Der Zigeunerbaron" umbenannt werden, um nicht irgendwo anzuecken. Das kann es ja wohl nicht sein.
Also für mich ein sehr schönes Gedicht, daß man in Ruhe geniessen sollte, ohne irgendwelche Hintergedanken und ich hoffe, daß wieder Ruhe im Forum eintritt.
Herzliche Grüße Detlef
Begegnung mit einem Strassenmusikant
: Wie manches Jahr, am selben Ort,
: so stand er neulich wieder dort
: der Mann, der durch sein Spiel betört
: und längst zum Bild der Stadt gehört.
: Er fidelte zum Zeitvertreib
: sich fast die Seele aus dem Leib,
: wie's eben nur - man sieht's ihm an -
: ein richtiger Zigeuner kann.
: Der Geigenkasten, blank geputzt,
: den er zum Münzensammeln nutzt,
: ihn hat er wie ein kleines Zelt
: vor seinen Füssen aufgestellt,
: damit ein jeder, der ihn sieht,
: nicht achtlos dran vorüberzieht
: und trotz der Hektik, die ihn treibt,
: vielleicht auch einmal stehen bleibt.
: So wünscht er sich's, mit viel Applaus,
: denn ohne kommt kein Künstler aus.
: Und wenn er kurz die Blicke streift,
: weil mancher in die Tasche greift,
: dann sieht er seinen Wunsch gestillt,
: dass sich bei ihm die Kasse füllt,
: damit er sich, wie jedermann,
: auch wieder mal was leisten kann.
: Seit Wochen steht er nun schon hier
: im stark belebten Stadtquartier,
: das ihm trotz auferlegter Frist
: ein Stückchen weit schon Heimat ist.
: Doch wenn die ersten Blätter fallen,
: die Wolken sich zu Regen ballen,
: ein kühler Wind fast unentwegt
: durch seine Altstadtgasse fegt,
: dann spürt er, dass in 2, 3 Tagen
: die Hände ihm den Dienst versagen
: und auf der Strassenbühnenwelt
: für ihn der letzte Vorhang fällt.
: Im nächsten Jahr, mit etwas Glück,
: kommt er vielleicht hierher zurück.
: Gedichtet vom Mäxle, das auch eine lyrische Ader hat.