Hallo Anreas,
Du hast ja Recht. Ich meinte ja auch nur eine einheitliche Sprachregelung z.B. in der Kartierung.
Ich selber fahre zweigleisig.In meinem persönlichen Erfassungssystem habe ich auf Pilzkartierung 2000online umgestellt, in Klammern aber auch neuere bzw. gebräuchlichere Namen eingestellt, um schnelleren Zugriff zum Vergleich zu erhalten.
Das die Mykologie nomenklatorisch sich im Umbruch befindet, liegt in der Natur der Sache ( sprich neuere Erkenntnisse etc. )begründet und ist auch ein normaler Prozeß; ähnliches erlebe ich in meinem 2. Hobby der Paläontologie ( Fossilien der Brachiopoden = Armfüßer ), wo sogar Zuordnungsänderungen bis in die Ornungsebene geschehen.
Also fahren wir so fort wie bisher und jeder bezeichnet Pilze nomenklatorisch so, wie es seine Unterlagen hergeben. Ist noch immer besser als der deutsche Namen, der doch viele Interpretationen erlaubt.Für meinen Pilzkursus habe ich mir mal die Mühe gemacht und aus allen mir zugänglichen Unterlagen für unseren beliebten Pfifferling Cantharellus cibarius Fries folgende zusätzlichen Namen ermittelt:
Eierschwamm, Gallitschel, Galluschel, Gänsel,Gänserl, Geelchen, Gellschwammerl, Goussrehling, Marillenschwamm, Nagerl, Reherl, Rehgeiß, Rehling, Riling, Röllchen, Schwammerl, Schweinsfüßerl, Zechling und Zederling aus dem deutschsprachigem Raum, alo insgesamt 21 Namen inclusive des wissenschaftlichen.
Was sind dagegen eventuell 2 Synonyme nomenklatorisch *ggg*
Herzliche Grüße Detlef
: .... die Fehler von gestern ......
: Tja, mit den neuesten Erkenntnissen ist das so eine Sache. In der
: Wissenschaft gibt es eben viele neue Erkenntnisse und nicht immer führen
: diese für alle zum gleichen Ergebnis.
: Siehe die aufgrund von Molekularuntersuchungen postulierte Zusammenlegung der
: Safranschirmlings-Gruppe zu Chlorophyllum. Sooo unumstritten ist das auch
: nicht.
: Oder die zeitweise Verwendung des lateinischen Namens Boletus luridiformis
: für den Flockenstieligen Hexenröhrling, der ja nun doch (wieder) Boletus
: erythropus heißt. Was den Regeln entspricht, aber trotzdem nicht 100%
: unumstößlich ist. Notfalls müßte ein Antrag auf Konservierung des Namens
: gestellt werden, aber wenn keiner Lust hat den zu stellen (sehr
: zeitintensiv!) ....
: Wissenschaft, und dazu zählt die Pilzkunde eben auch, ist etwas bewegliches,
: sich immer wieder veränderndes. Dazu gehören natürlich auch verschiedene
: Auffassungen und die dazugehörigen Diskussionen und Argumentationen.
: Letztlich entscheiden, was "richtig" ist, kann nur jeder
: aufgrund der ihm zugänglichen Informationen für sich selber - und nicht so
: selten ist man 10 Jahre später nicht mehr unbedingt derselben Ansicht ;-)
: beste Grüße