Hallo zusammen,

ich hatte gestern glücklicherweise Gelegenheit, den Fund in München in Händen zu haben. Ich denke - im Ggs. zu Andreas - nicht, dass es sich hier um die Typusform von B. rhodopurpureus handelt (die ich selber auch nicht gesehen habe), sondern allenfalls um die var. gallicus. Wenn man Redeuilhs Abb. im Bull. SMF als Referenz heranzieht, fällt doch auf, dass die fraglichen Frkp. deutlicher und einheitlicher altrosa (also mit einem Stich nach lila) durchgefärbt sind und auffallend höckerig-pockige Oberfläche aufweisen. Hias' Fund ist aber +/- glatt, und ich meine, unter den rosa/rötlichen Huthauttönen eine warm gelbe Grundfarbe zu erkennen.

Ich hätte - in Verbindung mit den knallroten Poren und Netz - kein Problem damit, den Fund als B. luteocupreus anzusprechen. Er passt sich durchaus in die Variationsbreite ein, wie ich sie bei meinen Funden (alle von ein und derselben Fundstelle) angetroffen habe (vgl. besonders Bild 7, unten rechts). Dies umso mehr, als Hias' Fund einen Tag später kupferrot nachgedunkelt war - und zudem aus unmittelbarer Umgebung eines früheren Münchner Fundes stammt, der noch deutlicher in Richtung B. luteocupreus ss. str. ging.

Von diesen Nuancen abgesehen ist der Fund bei großzügiger Auslegung - zu der ich im Moment auch eher neige, wenn man in Betracht zieht, wie variabel andere Rotporer sind - mit B. rhodopurpureus sicher nicht falsch bestimmt.

Grüße, Jürgen
(Danke an Hias - und an Birgit, die mich unterwegs telefonisch über den interessanten Thread informiert hat)