Hallo Harald Andres,
vielen Dank für den dreizehnten Monat im Januar ( paßt doch ). Ich finde, daß solche Beiträge schon zur Auflockerung des Forums dienen, auch wenn es sich nicht um pilziges handelt.
Ich finde pesönlich empfinde die lyrischen Impressionen als Auflockerung sehr gut, mach weiter so.
Alles Gute noch für 2005 und Regelung der noch vorhandenen "Reibungsverluste".

Herzliche Grüße Detlef

: hallo,
: zuerst lieben Dank für die freundliche Begrüssung zurück im Forum.
: So kommt man gerne zurück...
: Ich schulde ja noch den "Dreizehnten Monat" aus dem Gedicht-Zyklus
: von Erich Kästner.
: Er rundet die zwölf Monatsgedichte mit diesem schwärmerischen, jedoch auch
: augenzwinkernden Wurf in einem höchst ungewöhnlichen Gedichtstil ab.
: Ich kann es kaum lesen, ohne gleichzeitig zu lächeln und eine kleine Träne zu
: verdrücken. Sowas schafft bei mir nur dieser Kästner...
: Hier also das letzte Gedicht des Zyklus.

: Der dreizehnte Monat

: Wie säh er aus, wenn er sich wünschen liesse?
: Schaltmonat wär? Vielleicht Elfember hiesse?
: Wem zwölf genügen, dem ist nicht zu helfen.
: Wie säh er aus, der dreizehnte von den Zwölfen?

: Der Frühling müsste blühn in holden Dolden.
: Jasmin und Rosen hätten Sommerfest.
: Und Aepfel hingen, mürb und rot und golden,
: im Herbstgeäst.

: Die Tannen träten unter weissbeschneiten
: Kroatenmützen aus dem Birkenhain
: und kauften auf dem Markt der Jahreszeiten
: Maiglöckchen ein.

: Adam und Eva lägen in der Wiese.
: Und liebten sich in ihrem Veilchenbett.
: Als ob niemand aus dem Paradiese
: sie je vertrieben hätt.

: Das Korn wär gelb. Und blau wären die Trauben.
: Wir träumten, und die Erde wär der Traum.
: Dreizenter Monat, lass uns an dich glauben!
: Die Zeit hat Raum!

: Verzeih, dass wir so kühn sind, dich zu schildern.
: Der Schleier weht. Dein Antlitz bleibt verhüllt.
: Man macht, wir wissen's, aus zwölf alten Bildern
: kein neues Bild.

: Drum schaff dich selbst, aus unerhörten Tönen!
: Aus Farben, die kein Regenbogen zeigt!
: Plündre den Schatz des ungeschehen Schönen!
: Du schweigst? Er schweigt...

: Es tickt die Zeit. Das Jahr dreht sich im Kreise.
: Und werden kann nur, was schon immer war.
: Geduld, mein Herz, im Kreise geht die Reise.
: Und dem Dezember folgt - der Januar.

: Erich Kästner

: Damit wäre der Zyklus zu Ende.
: Die Gedichte Januar bis Mai kennt ihr allerdings noch nicht.
: Wollen wir die Reihe hier fortsetzen ins neue Jahr hinein?
: Ich könnte mir vorstellen, dass jemand (zu Recht)einwendet, dies sei ein
: Pilzforum und kein Lyrik-Forum.
: Was meint ihr?
: Die Auflösung des Rätsels aus der Pilztagung in Entfelden liefere ich noch
: nach.
: Ist noch nicht griffbereit. Ich bin immer noch am Ordnen meines Lebens, also
: auch am Ordnen von Pilz-Notizen, Bucheinträgen, von Fotos auf der
: Festplatte....
: Es kommt, versprochen....
: Lieben Gruss, harald andres