Zum Geschmack der Austernseitlinge.
Wenn du mal so eine richtig heftig grosse, tiefgefrorene Konsole Austernseitlinge mit einem fünf Meter langen, schwankenden Ast geduldig und geschickt vom Baum geschlagen hast (estimated download time: 1h14Min), wirst du vielleicht eine erstaunliche Erfahrung machen.
Nicht, dass dir das schwere Teil wie ein Geschoss den Kopf aufhaut, denn du bist ja geschickt und geistesgegenwärtig zurückgetreten.
Nein, zu Hause, beim Kochen wirst du möglicherweise feststellen, dass die ausgewachsenen Teile derart heftig aromatisch nach Pilz schmecken, dass du nach vier Gabeln genug davon hast.
Das habe ich schon mehrmals erfahren, bis ich auf die Idee kam, das zu nützen.
Ich habe die Riesenteller kleingeschnippelt und eine halbe Stunde in heissem Wasser gekocht.
Mit grossen Suppenlöffeln von Salz angereichert, lässt du die aromatische Sauce dann einkochen, bis sie etwas dicklich wird.
Wenn du keinen Gefrierer hast (dann lohnen sich nämlich portionierbare Eisbeutel), füllst du alles in ein Schraubglas und tust es in den Kühlschrank.
Mit dem Salz und der Kälte konserviert, hält das ewig.
Als wunderbare, natürliche Würze für Saucen und ähnliches, feindosiert zugegeben, möchtest du den Geschmack der harten Winterwald-Bewohner nie mehr missen in deiner Küche.
Samtfussrüblinge: sind zu Unrecht verschmäht, weil sie roh probiert etwas säuerlich schmecken.
Als schlichte, warme Suppe nach einem kalten Spaziergang sind sie jedoch eine willkommene Abwechslung im Speiseplan.
Das geht auch mit getrockneten.
Lieben Gruss, Harald Andres