Hallo Werner,

die Kollektion von Bild 4 ist ganz sicher X. chrysenteron, denn die Frkp. sind von exakt der Fundstelle, von der auch die als fo. aereomaculatus in Engel (1996) abgebildeten stammen. Die habe ich damals sehr genau mikroskopiert, auch Sporenraster liegen vor --> nicht gerippt. Auf den ersten Blick verleiten der gelbe Stiel und die dunklen, etwas unebenen Hüte in Richtung pruinatus. Aber letzterer ist am Stiel intensiver goldgelb, die Hutfarbe spielt mehr ins dunkelpurpurne oder kastanienbraune, nicht achromatisch dunkel grauoliv wie X. chrysenteron. Auch ist die Huthaut matter und filziger als bei pruinatus.

Bei Bild 3 gebe ich Dir durchaus Recht, zumal die Kollektionen auch deutlich gelbes Fleisch hatten. Ich glaube, Engel hat das Dia auch mal vor Jahren als X. pruinatus angesprochen. Dieser Fund ist mikroskopisch noch nicht überprüft, aber insgesamt spricht m. E. das Farbspektrum von Hut und Stiel doch für chrysenteron (kein brauner oder purpurner Einschlag im Hut, auf ganzer Länge rhabarberrot punktierter Stiel).

Für Bild 2 gilt ähnliches, hier verleitet die auffallend uneben-höckerige Huthaut beim Jungpilz zu pruinatus, es ist aber durchaus typischer chrysenteron. Beim Quervergleich zu den pruinatus-Bildern weiter unten fällt der Unterschied, denke ich, doch auf.

Es ist im Feld zugegebenermaßen mit der Unterscheidung oft schwierig, auch weil jede der Arten sehr variabel ist. Aber jede scheint doch ihr artspezifisches Spektrum zu haben, innerhalb dessen sie variiert.

Gruß, Jürgen

: wie immer sehr schöne Fotos. Allerdings hätte ich die eine oder andere
: Kollektion durchaus für X. pruinatus gehalten. Insbesondere die
: Kollektion Nr. 4. Auch bei Nr. 2 und 3 hätte ich gezögert.
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: Gruß Werner2