Hallo,
eine sehr schöne Dokumentation durch Kazuya.
Zu der Exidia thuretiana habe ich noch folgende Ergänzung zu machen: "neben Myxarium nucleatum,kann auch die viel seltenere Exidia cartilaginea(Knorpliger Drüsling )die hauptsächlich auf Linde, seltener auf Pappel wächst und ebenfalls weiß, später braun wird, mit E.thuretiana verwechselt werden."
Exidia cartilaginea steht bei uns in Niedersachsen auf der Roten Liste mit Gefährdungsgrad 3.
Also gerade bei Funden auf Linde oder Pappel immer auch in diese Richtung hin untersuchen.
Herzliche Grüße
Detlef
: hallo,
: in diesem Beitrag stelle ich kurz ein paar Gallertpilzarten
: (Phragmobasidiomyceten) vor, die z.T. ganzjährig, also auch im Winter zu
: finden sind. Mit ihren vielfältigen Fruchtkörpern erinnern sie an
: Korallen, Stachelinge oder sogar an Rindenpilze (Sebacina, Tulasnella)
: Allen gemeinsam haben sie mehrzellige Basidien, d.h. die Basidie selbst
: ist ein oder mehrfach septiert (ein ausführlicher Beitrag hatte ich glaub
: ich schon vor 2 oder 3 Jahren vorgestellt). Deswegen möchte ich hier auch
: nicht weiter in die "Materie" gehen, sondern gleich ein paar
: neue Fotos von mir zeigen, die alle 2004 enstanden sind.
:
: KLEBRIGER HÖRNLING - Calocera viscosa (Pers.: Fr.) Fr.
: Diese Art ist im herbstlichen Nadelwald sehr häufig anzutreffen und an seinen
: gelben, korallenförmigen Fruchtkörpern gut erkennbar. Viele halten sie für
: eine Korallenart (z.B. Ramaria), von diesen unterscheidet sie sich jedoch
: durch die klebrige Oberflächenbeschaffenheit sowie die ziemlich zähe
: Konsistenz. Echte Korallen dagegen sind sehr zerbrechlich.
:
: WEIßLICHER DRÜSLING - Exidia thuretiana (Lév.) Fr.
: Meist unscheinbar wächst dieser Gallertpilz an alten, teils im Laub
: vergrabenen Ästen von Ahorn (Acer) und Esche (Fraxinus). Typisch sind die
: welligen, fest anliegenden, hyalinen Fruchtkörper, die sich im Alter
: bisweilen (wie im Bild zu sehen) auch bräunlich verfärben können.
: Zumindest hier in der Eifel ist der Weißliche Drüsling häufiger als der
: Goldgelbe Zitterling (siehe unten). Eine sehr ähnliche Art ist der
: Kerndrüsling (Myxarium nucleatum), der ebenfalls weißliche bis bräunliche
: Fruchtkörper bildet, die jedoch meist keine größeren Flächen überziehen
: und zudem im inneren einen oder mehrere Kerne besitzen.
:
: ZITTERZAHN, EISPILZ - Pseudohydnum gelatinosum (Scop.: Fr.) Karst.
: Leicht erkennbar an der gallertartigen Konsistenz und an den Stacheln auf der
: Unterseite des seitlich wachsenden Hutes, der oberseits mal weiß, mal
: braun ist. Dabei treten nach meinen Beobachtungen nie beide Farben
: zugleich auf. Etwas anderes ist jedoch schon kurios: 2001 habe ich die Art
: an einem bestimmten Baumstamm mal ausschließlich mit brauner Hutfarbe
: gefunden. Im nächsten Jahr habe ich den Baumstamm wieder aufgesucht (weil
: ich keine andere Fundstelle dieser Art hatte), wobei auch wieder
: Fruchtkörper des Zitterzahns erschienen sind, die jedoch diesmal weiß
: waren. Versteht einer die Pilze *g*
:
: GOLDGELBER ZITTERLING - Tremella mesenterica Retz. ex Hook.
: Nach dem Judasohr der wohl bekannteste Gallertpilz ist der Goldgelbe
: Zitterling, der auch in kleineren Büchern gerne aufgeführt wird (als
: typischer Repräsentant für die ganze Gruppe). Seine Haupterscheinungszeit
: liegt zwischen November und April, wobei er alle möglichen Substrate
: besiedelt, meist Laubholz. Die Fruchtkörper auf dem Bild habe ich in einem
: Rosenbusch gefunden. Unverwechselbar ist die Art an ihren goldgelben,
: gelatinösen Fruchtkörpern, die im Alter jedoch auch derart ausblassen
: können, wie es der Fk. oben links schon getan hat.
: Es gibt natürlich noch viel mehr Wackelpudding, vielleicht in ein paar Tagen
: mehr dazu.
: Beste Grüße,
: Kazuya