Hallo,
dann will ich doch mal das Geheimnis um den 6. Pilz lüften, anscheinend ist diese Art weitgehend aus den Köpfen in die Synonymie verschwunden. Ich glaube zu unrecht!
: Bild 1 (einfach und eßbar)
März-Schneckling - Hygrophorus marzuolus
Die Laubwaldfunde können recht groß werden und erinnern stark an überalterte Exemplare des Breitblättrigen Schwärztäublings. Sie sind natürlich im Gegensatz zu diesem knackig frisch. Da die Pilze meist nur wenig aus dem Erdboden rauskommen, sollte man nur bei nassem Wetter suchen, wenn die Laubschicht dicht am Boden anliegt. Dann jede maulwurfshügel-ähnliche Erhebung durchstochern. Oder gleich im Kalknadelwald unter Weißtanne suchen, doch bleiben die Pilze da meist kleiner und kommen auch nicht gerade weiter aus dem Boden raus. Manchmal hat man das Glück, das Wild beim Fressen zu stören und sieht dann Reste oder einen umgedreht liegenden Pilz.
: Bild 2 (auch noch ziemlich einfach)
Elfenbein-Schneckling - Hygrophorus eburneus
So rein weiß und gleichzeitig dünnfleischig kenne ich nur diese Art.
: Bild 3 (schon etwas schwieriger)
Lärchen-Schneckling - Hygrophorus lucorum
Durch die einheitliche blass zitronengelbe Farbe und den Standort unter Lärchen eigentlich immer problemlos zu bestimmen.
: Bild 4 (ziemlich schwer - sehr selten, aber fast unverwechselbar)
Weinroter Purpur-Schneckling - Hygrophorus capreolarius
Dürfte mit Ausnahme der Fichten-Tannenwälder auf Muschelkalk am Ostrand des Schwarzwaldes und vergleichbarer Wälder in den Alpen und im Alpenvorland nur sehr selten aufzufinden sein. Die Art ist aber unverwechselbar wenn man auf die gänzlich wein- bis purpurrote Färbung (auch lamellen und Fleisch!) achtet.
: Bild 5 (schwer)
Graubrauner Schneckling - Hygrophorus mesotephrus
dieser unscheinbare und stets klein bleibende schneckling, der zudem meist in Einzelexemplaren vorkommt, ist ein typische Pilz der besseren Buchenwälder auf Lehm- und Kalkböden. Ich denke er wird auch hie und da mal übersehen und wer diese schönen Rotbuchenwälder aufsucht, in denen z.B. Herkules-Riesenkeulen, Ledertäublinge und Pfeffermilchlinge große Bestände bildet, der sollte im Herbst zur Phlegmacienzeit auch mal nach diesem Schneckling suchen, der neben den alles einnehmenden Elfenbein- und Verfärbenden Schnecklingen und Ritterlingsarten kaum auffällt.
: Bild 6 (sehr schwer, genau hingucken!)
Weißer Eichen-Schneckling - Hygrophorus quercetorum
Vielleicht lohnt es sich mal auf diesen Pilz zu achten. Er kommt in besseren Eichen(misch-)wäldern vor und ist vor allem an den auffallend groben Stielpusteln zu erkennen. Er ist frisch und bei feuchter Witterung sehr schleimig, fast so stark wie der Elfenbein-Schneckling, trocknet aber bald etwas ab. Die Statur hat er eher wie der Trockene Schneckling (H. penarius), doch hat dieser einen immer trockenen, fein wildledrigen Hut, während bei quercetorum auch bei trockenem Wetter die Hutoberfläche etwas glänzt, so dass man erahnen kann dass sie schleimig sein müßte. Vom Verfärbenden Schneckling, der habituell ähnlich robust werden kann, unterscheidet er sich problemlos durch fehlendes Gilben - im Gegenteil, er wird im Alter und beim Liegenlassen eher etwas grau getönt statt gelb.
Wichtiges Merkmal ist auch die fehlende reaktion mit Kalilauge, sowohl auf dem Hut als auch an der Stielbasis und die schon erwähnten groben Stielschuppen.
In der Ba.-Wü.-Flora hat GJK sie als Varietät bei H. eburneus erwähnt dem ich nicht folgen kann, weil sie sich durch Statur, KOH-Reaktion, Stielschuppen und Mykorrhizapartner unterscheiden.
beste Grüße,
Andreas