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Pilze Pilze Forum Archiv 2005

Re: der 'Pholiotina filaris' lt. Stamets

Geschrieben von: martin
Datum: 4. März 2005, 00:17 Uhr

Antwort auf: Re: der 'Pholiotina filaris' lt. Stamets (Andreas)

hallo andreas,
danke dir für deine ausführliche antwort, hat mir alles im zusammenhang mit ph. filaris erklärt, was ich wissen wollte.

erstaunlich finde ich dennoch, inwieweit die konzentration von giftstoffen in pilzen variieren, bzw. auch gänzlich ausbleiben kann. das ist ja nicht nur beim giftsamthäubchen der fall, sondern kommt bei vielen anderen arten vor.
das stützt im eigentlichen den gedanken, das durch die produktion von chemischen, gitfitgen substanzen durch pilzen keinerlei "absicht", im sinne eines evolutionären vorteils zu unterstellen ist, sondern das es sich hierbei wirklich nur um eine art "biochemischen abfallprodukts" handelt.

zudem werde ich mir mal bessere literatur zulegen, freu mich u.a. schon auf den moser! :-)

danke nochmals und viele grüße!
martin

: Hallo Martin,

: im BRESINSKY & BESL ist die Art aufgeführt, in der Gruppe der
: amanitinhaltigen Arten zusammen mit Amaniten, Galerinen und Lepioten.
: Ich zitiere mal wörtlich, weil das auf alle Deine Fragen Antwort geben müßte:
: ---
: "Nachem in der Gattung Pholiotina bisher keine troxischen
: Inhaltsstoffe bekannt geworden waren, überraschte sehr der
: chromatographische Nachweis von alpha-Amanitin in amerikanischem material
: von Ph. filaris . Zusätzliche Tests an ratten und Meerschweinchen
: erbrachten die für Amatoxine typischen Symptome. Eigene Untersuchungen an
: deutschen Funden dieser und einiger weiterer Pholiotina -Arten lieferten
: jedoch keinen Hinweis auf Amatoxine."
: ---
: Daher die unterschiedliche Bewertung in Amerika und bei uns. Aber ich würde
: schon den Autoren zustimmen, die fortführen: "Vergiftungen sind [bei
: uns, meine Anmerkung] bis heute nicht bekannt geworden, trotzdem birgt
: dieser Pilz eine große Gefahr durch die mögliche Verwechslung mit
: halluzinogenen Wiesenpilzen"

: Na, und was die Gattungsgrenzen zwischen Pholiotina und Conocybe angeht, so
: wird da wohl "nie" Einigkeit bestehen, aber vielleicht bringen
: mal DNA-Studien ein weiteres Argument zur Trennung (oder von mir aus auch
: zur Zusammenlegung).

: Ph. filaris ist in Deutschland wohl mindestens als zerstreut einzustufen, im
: gesamten Gebiet vorkommend und offenbar ohne Verbreitungsschwerpunkt.
: Es scheint eine Bevorzugung basenreicher Böden zu bestehen, zumindest aber
: kommt sie an mäßig bis deutlich nährstoffreichen oder -angereicherten
: Stellen vor, natürlicherweise z.B. in Kleeb- und Auwäldern, in
: Eschen-Bergahorn-Schluchtwälder oder anderen mesophilen
: Laubwädgesellschaften, anthropogen beeinflußt an Wegrändern (gerne in
: Fichtenforsten), Holzlagerplätzen und alten Rindenschrothäufen, gerne
: unter Brennnessel oder Springkraut.
: Vorkommen ab (Mai) Juni bis November, kein Schwerpunkt erkennbar.

: beste Grüße,
: Andreas

Beiträge in diesem Thread

der 'Pholiotina filaris' lt. Stamets -- martin -- 3. März 2005, 20:05 Uhr
Re: der 'Pholiotina filaris' lt. Stamets -- Andreas -- 3. März 2005, 23:43 Uhr
Re: der 'Pholiotina filaris' lt. Stamets -- martin -- 4. März 2005, 00:17 Uhr
Re: der 'Pholiotina filaris' lt. Stamets -- Dedimyk -- 4. März 2005, 07:32 Uhr

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