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Pilze Pilze Forum Archiv 2005
Re: Stellungnahme des BfR zum Grünling
Geschrieben von: Pio Antwort auf: Stellungnahme des BfR zum Grünling (DieterB)
Datum: 16. März 2005, 11:19 Uhr
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Hallo Leute, ich finde es erst mal gut, dass solch eine Studie in Auftrag gegeben wurde. Ich will die französischen und polnischen Ereignisse nicht herunterspielen. Aber immerhin wurden in Deutschland bisher keine Vorkommnisse im Zusammenhang mit dem Grünling gemeldet. Und keiner kann behaupten, dass es nur daran liegt, dass Grünlinge in Deutschland wenig gesammelt werden. Hier in Brandenburg gibt es an manchen Stellen so viele Grünlinge, dass ich immer wieder schwer nachvollziehen kann, weshalb diese Art heute als geschützt oder bedroht gelten soll. Und sie wurden zu jeder Zeit gesammelt. Ich kann seit Jahrzehnten bei meine Pilzwanderungen feststellen, und das stelle ich auch gegenwärtig trotz der Veröffentlichungen in der Presse fest, dass hier Grünlinge nach wie vor viel gesammelt und gegessen werden. Ich habe in den 70er und 80er Jahren (in der DDR galt der Grünling niemals als geschützt und außerdem als vorzügler Speisepilz und Marktpilz) Unmengen von Grünlingen verspeist. Eigentlich müsste ich entsprechend bestimmten Forschungsergebnissen jetzt tot oder zumindest schwer geschädigt sein. Ich habe wochenlang täglich Grünlinge gegessen so wie andere Leute Brot essen. Und nicht etwa, weil ich mir nichts andres leisten konnte, sondern weil sie einfach köstlich schmecken und weil es Spaß gemacht hat sie zu sammeln. Wer sich damit auskennt, weiß, was ich meine. In sandigen Kiefernwäldern kann man sie mitten auf den Wegen im Pulversand ausgraben. Man sieht meist nur einen kleinen Huckel im Sand, manchmal einen kleinen Riß. Manche Leute haben mich wie einen Hexer angesehen, wenn ich in den Sand griff und den Pilz ausgegraben habe. Die saftigsten und eigentlich niemals madigen Grünlinge wachsen im Pulversand, ich weiß gar nicht, wovon die sich da eigentlich ernähren. Manchmal habe ich feine Fäden im Sand gefunden (feine Baumwurzeln oder Pilzfäden?) Die auf Nadelspreu stehenden Exemplare sind fast immer madig. Also muss doch wohl irgendeine genetische Veranlagung mit im Spiel sein oder örtliche Unterschiede bei den Grünlingen oder sonstwas. Auf jeden Fall kann man nicht sagen, 10 mal täglich aufeinanderfolgend 300 g Grünlinge und schon passiert irgendwas. Nochmal, ich will die Gefahr nicht herunterspielen. Ich find es gut, dass man sich offiziell damit beschäftigt. Und vielleicht und hoffentlich werden wir zukünftig mehr Erkenntnisse zu diesem Thema erhalten. Pio
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