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Pilze Pilze Forum Archiv 2005

Chemismus, Substrat- und Sauerstoffabhängigkeit

Geschrieben von: Roos
Datum: 22. März 2005, 15:41 Uhr

Antwort auf: Re: Biolumineszenz bei heimischen Pilzen? (saibling)

Hallo Christian,

vielen Dank erst mal für den riesigen Schwung an Info, die Du zusammengetragen hast!
Zum Chemismus: das Leuchten ist eine Oxidatinsreaktion, ähnlich der Luciferase-Luciferin Reaktion, in der schädliche Sauerstoff-Radikale bzw. Hyperoxide, die bei der Zellatmung entstehen, unter Energiefreisetzung(Licht) vernichtet weden.
Bei P. stipticus ist das verantwortliche Enzym das Panal mit zwei beteiligten Derivaten, die in der Zellmembran lokalisiert sind.

: Ob alle Armillaria Arten leuchten weiss ich nicht, ich kenns nur
: von Armillaria ostoyae.

Armillaria mellea leuchtet sogar ungleich stärker, hier eine Studie aus Nordamerika:
http://www.alumni.ca/~gree4n0/

Thomas und Dieter: hier wird auch die Abhängigkeit der Leuchtkraft vom Kulturmedium und der Temperatur aufgezeigt.

: Wenn deine Kulturen nicht leuchten, vermute ich mal, dass das
: Substrat nicht die richtigen Stoffe liefert die für die chemische
: Reaktion(im allgemeinen Luciferin-Luciferase Reaktion) benötigt werden.

Siehe Link oben!

: Bis jetzt unbestätigten Hinweisen zufolge ist die Biolumineszenz beim
: Hallimasch ein "Nebenprodukt" der Zellatmung. Somit wäre evtl.
: auch denkbar, dass das Verhältnis Sauerstoff/CO2 eine Rolle spielt.
: Analog zu den Wachstumsstörungen bei Zuchtpilzen bei zu hoher/niedriger
: CO2 Konzentration. Vielleicht weiss ja noch wer was genaueres.

Zum Chemismus: das Leuchten ist eine Oxidatinsreaktion, ähnlich der Luciferase-Luciferin Reaktion, in der schädliche Sauerstoff-Radikale bzw. Hyperoxide, die bei der Zellatmung entstehen, unter Energiefreisetzung(Licht) vernichtet weden.
Bei P. stipticus ist das verantwortliche Enzym das Panal mit zwei beteiligten Derivaten, die in der Zellmembran lokalisiert sind.
Definitiv spielt die Sauerstoffkonzentration der Atemluft die wichtigste Rolle, da erst bei "normalen" Sauerstoffkonzentrationen der Stoffwechsel die maximale Aktiviät zeigt.
Tatsächlich hängt die Intensität des Leuchtens vom Grad der sauerstoffabhängigen Lipid-(Fettsäure-)oxidation ab.

So lässt sich zum Beispiel bei Reinkulturen von Panellus stiptcus beobachten, dass erst etwa eine Stunde nach Öffnen einer länger geschlossen gehaltenen Petrischale die Leuchtkraft ihr Maximum erreicht.

Beiträge in diesem Thread

Biolumineszenz bei heimischen Pilzen? -- Roos -- 21. März 2005, 12:58 Uhr
Re: Biolumineszenz bei heimischen Pilzen? -- saibling -- 21. März 2005, 13:48 Uhr
Chemismus, Substrat- und Sauerstoffabhängigkeit -- Roos -- 22. März 2005, 15:41 Uhr
Re: Biolumineszenz bei heimischen Pilzen? -- Herbert -- 22. März 2005, 09:17 Uhr
@Herbert -- Roos -- 22. März 2005, 15:44 Uhr
Re: @Herbert -- Herbert -- 22. März 2005, 17:57 Uhr
Re: Biolumineszenz bei heimischen Pilzen? -- Thomas Pruß -- 22. März 2005, 09:21 Uhr
Re: Biolumineszenz bei heimischen Pilzen? -- Roos -- 22. März 2005, 15:55 Uhr
Re: Biolumineszenz bei heimischen Pilzen? -- coco -- 22. März 2005, 09:53 Uhr
Leuchtpilze -- Dieter W -- 22. März 2005, 11:04 Uhr
Noch ein Link -- EricS -- 22. März 2005, 11:42 Uhr
Re: Biolumineszenz bei heimischen Pilzen? -- Karl Keck -- 25. März 2005, 23:53 Uhr

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