Hallo Thomas,
: Meist war das
: Leuchten aber so schwach, dass man es nur sehen konnte, wenn man nicht
: genau hinschaute, sprich: wenn man sozusagen nicht auf die leuchtende
: Stelle sah, sondern ganz knapp daneben. Bei diesem Vorgang, den ich mal
: als „indirektes Sehen“ bezeichnen möchte, sieht man mit den wesentlich
: lichtempfindlicheren Stäbchen auf der Netzhaut und nicht mit den Zäpfchen.
: Da die Stäbchen aber nicht farbempfindlich sind, sieht man nur ein
: weißliches Leuchten und das auch eher diffus. Bei Fokussierung auf diese
: Stelle verschwindet dann das Leuchten. Diese Erscheinung ist im wahrsten
: Sinne des Wortes „geisterhaft“.
Das war auch eine der Fragestellungen der ich nachgegangen bin, Deine Erklärung ist sehr anschaulich und verknüpft meine eigenen Beobachtungen mit dem Phänomen des geisterhaften Verschwindens.
Danke!
: Ich vermute mal, dass die Intensität des Leuchtens stark abhängig ist von der
: Umgebungstemperatur, denn ich fand leuchtende Mycele meist beim
: spätsommerlichen Aalangeln in der Nacht bei Außentemperaturen um 15° C.
: Diese Temps regen wohl das Wachstum des Mycels an, und je stärker diese
: Aktivität ist, desto stärker ist auch das Leuchten.
Interessanterweise stimmt das nur zum Teil.
Die Abhängigkeit von der Temperatur ist eine rein (bio-)chemische Sache,
bei höheren Temperaturen laufen chemische Reaktionen schneller, d.h. heftiger ab. (siehe auch Link bei Substratabhängigkeit)
Das mit der Mycelaktivität stimmt so nicht.
Man hat herausgefunden, dass die biolumineszente Aktivität erst bei Erreichen der stationären Phase, also wenn das Wachstum abgeschlossen ist, auftritt.
Das mag damit zusammenhängen, dass erst dann der "normale" Erhaltungsstoffwechsel anfängt.
Stichwort Oxidation(=Verstoffwechselung)von Fettsäuren.
Viele Grüße,
Roos