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Moin Andreas,
deine Frage nach dem „warum“ ist so nicht zu beantworten, denn sie ist philosophischer Natur. Die Höherentwicklung von Organismen, vulgo „Evolution“ ist ja kein zielgerichteter Prozess – zumindest von der naturwissenschaftlichen Warte aus betrachtet – sondern läuft rein zufällig ab. Die Evolution bevorzugt Organismen, die immer optimaler an ihre Umwelt angepasst sind. Sie merzt aber auch nicht unbedingt Bildungen an und von Organismen aus, die denen weder schaden noch nutzen.
Bei der Anlage der Fruchtschicht von Pilzen muss man sich fragen: Ist die Ausbildung von Lamellen eine Höherentwicklung, die bei einer schwammähnlichen Schicht angefangen hat, oder laufen hier 2 Entwicklungen parallel ab (konvergente Entwicklung)? Und: Wieso können sich Ständerpilze bei der Sporenentwicklung nur 4 Sporen/Basidie leisten, die Schlauchpilze jedoch 8 Sporen/Ascus? Ist die Basidie eine Weiterentwicklung des Ascus? Sicher nicht, denn im Reich der Pilze bilden die Asco- und Basidomyceten zwei getrennte Abteilungen.
Auch die Röhren- und Lamellenpilze bauen nicht aufeinander auf, sondern gehen getrennte Wege. Dennoch könnte eine mögliche Antwort auf deine Frage lauten: Materialersparnis.
Denn um seine Frucht zu bilden, muss ein Röhrling mehr Gewebe bilden als ein Lamellenpilz.
Wenn man aber jetzt wieder hinterhakt und fragt, wieso der eine mit einem einen dicken Schwamm „protzen“ kann, der andere aber seine Fruchtschicht auf das Wesentliche reduzieren „muss“, kommst du schnell „von Arschbacken“ auf „Kuchen backen“, sprich: Du bist ganz schnell wieder im philosophischen Fahrwasser, dass uns aber bei einer rein naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise nur sehr bedingt weiterführt.
Grüsslis
Thomas
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