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Pilze Pilze Forum Archiv 2005
Ein seltener Büschelbecherling?, von Kazuya
Geschrieben von: Notizbrettbildservice
Datum: 27. März 2005, 19:04 Uhr
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hallo, trotz Trockenheit (mittlerweile hat es hier in der Eifel einige Male geregnet) habe ich vor 4 Tagen einen kleinen Becherling gefunden, der büschelig aus der Rinde eines noch hängenden Ast von Prunus spinosa (Schlehe) hervorkam. Erste Vermutungen gingen in Richtung Tympanis, ich habe sogar schon an Tympanis conspera oder Tympanis prunastri gedacht, die beide an Obstbäumen vorkommen und wahrscheinlich nicht selten sind (zu T. prunastri evtl. später genaueres). Doch die mikroskopische Untersuchung führte nicht zu den Helotiaceae, sondern in die Sclerotiniaceae, und damit (fast sicher) in die Gattung Encoelia, Büschelbecherlinge.
Makroskopische Beschreibung:
Mikroskopische Beschreibung:
Asci 62,5-71,3x3,5-4,5 µm, keulig bis langzylindrisch, apikal abgerundet, achtsporig; Sporen unregelmäßig biseriat. Paraphysen fädig, 75-80(82,5)x1-1,5 µm, stellenweise undeutlich septiert, mit kleinen, hyalinen Vakuolen versehen, apikal nicht verdickt, abgerundet, hyalin. Vorkommen im Frühling an abgestorbenen, noch berindeten Ästen verschiedener? Laubhölzer, meines Wissens aber besonders an Schlehe (Prunus spinosa) und Weißdorn (Crataegus). Es gibt ein Konidienstadium, welches durch kleine, kugelige und gestielte Pyknidien auffällt, die ebenfalls aus der Rinde herausbrechen und eine weißlich-graue Färbung haben. Encoelia fuckelii scheint nicht häufig zu sein, jedenfalls bei weitem nicht so gut verbreitet wie E. furfuracea, die wohl bekannteste Art dieser Gattung. Nach gezieltem Suchen in Schlehengebüschen dürfte sie aber womöglich öfter auffallen. Viele Grüße,
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