>>Dummerweise habe ich die Aufstellung, welche Baumarten außer Esche noch
: Glukose-Freisetzer sind nicht mehr.<<
Hallo Andreas,
mit großer Wahrscheinlichkeit der Apfelbaum. Ich kenne mehrere esculenta-Fundstellen in Streuobstbeständen, wo als potenzieller Baumpartner - aber müssen das unbedingt "Bäume" sein? - nur Malus in Frage kommen kann.
Grüße, Jürgen
: im Thread von AK_CCM (stellvetretend:
: http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs/pconfig.pl?noframes;read=78129 )
: ist die Diskussion über eventuelle Mykorrhizabindung der Morcheln
: aufgekommen. Ich möchte diesbezüglich die Ergebnisse eines französischen
: Kollegen wiedergeben, die meiner Meinung nach sehr plausibel klingen.
: Allerdings bin ich mit diesem Thema (Chemie) wenig familiär und außerdem
: ist die Diskussion dort schon 3 Jahre her und die eigentlich erklärende
: mail damals wurde mir privat geschickt und befindet sich nach dieser
: langen Zeit nicht mehr in meiner Mailbox.
: Es wurde festgestellt, dass es Arten(-gruppen) gibt, die ausschließlich als
: Pionierstadien vorkommen ("colonisatrices") und andere
: Arten-Gruppen die nach einer Besiedlung ausdauernd ("perénné",
: sprich mehrjährig) vorkommen.
: 1. Zur Pioniergruppe gehören M. hortensis (das ist meiner Meinung nach unsere
: Rindenmulch-Morchel) und M. dunensis. Sie ernähren sich von schnell
: freigesetzten Saccharose-Zuckern (glaub ich ....) und wenn nach kurzer
: Zeit diese aufgebraucht sind muss eben ein neuer Standort besiedelt
: werden. Vielleicht trägt die Sklerotisierungsmöglichkeit bei diesen Arten
: zu ihrer Verbreitung mittels Rindenschrot bei.
: 2. Zur Gruppe der Ausdauernden gehören: a) die Speisemorcheln
: (esculenta-Gruppe), die an Bäume gebunden sind, die Glukose und dessen
: Derivate freisetzen (wohlgemerkt freisetzen , es handelt sich nicht um
: eine Wurzelverbindung zwischen Pilz und Baum!).
: b) die Spitzmorcheln (conica/elata-Gruppe), die an freigesetzte Saccharose
: gebunden sind (bin mir nicht mehr ganz sicher, jedenfalls sind sie nicht
: an Glykose(-derivate) gebunden).
: Dummerweise habe ich die Aufstellung, welche Baumarten außer Esche noch
: Glukose-Freisetzer sind nicht mehr. Vielleicht kann da jemand anderer
: etwas dazu herausbekommen. Eiche ist in begrenztem Maße auch dazu
: befähigt. Dies erklärt die Speisemorchel-Standorte ohne Esche und auch
: warum die esculentas nicht auf Rindenmulch vorkommen.
: Geforscht wurde damals (2002) von Prof. Buscot und seiner Gruppe, der sich
: inzwischen in Leipzig betätigt. Diese unterschiedliche Ernährungsweisen
: bestätigen die Ergebnisse die Christoph im DGfM-Forum präsentiert hat
: (http://www.dgfm-ev.de/forum/thread.php?threadid=47#post199). Auch hieran
: war Prof. Buscot beteiligt.
: beste Grüße,
: Andreas