Hallo Christian,
danke für diesen Artikel. Das paßt prima zu meiner Ergänzung im Tread "Pilzkartierung" weiter unten, indem ich auch auf die Phytophora cambivora s.I. ( Petri ) Buisman als Großschädling an Erlen, bei mir speziell an Schwarzerlen verwies.Bisher waren mir nur diverse Schädigungen aus Nord-deutschland bekannt von Erlen an Fließgewässern und in Überflutungsgebieten. Es war allerdings bekannt, daß sich der Pilz stark in Ausbreitung befindet, was ja durch den Artikel aus Bayern hier dokumentiert wird.
Prof.Butin hat diesen Schädling auch in seinem Farbatlas Gehölzkrankheiten ausführlich behandelt und auch auf die nicht vorhandene Bekämpfungsmöglichkeit hingewiesen.
Umso wichtiger erscheint es mir, die Kartierungsmöglichkeit, die z.Z. noch fehlt ( fehlende Artdatei ) zu schaffen um eben diese Verbreitung zu dokumentieren.
Herzlichen Gruß Detlef
: Hallo,
: in der heutigen Ausgabe der tz-München, war dieser recht besorgniserregende
: Artikel.
:
: hier der Text: tz-München am 11.05.2005
: Killer-Pilz wütet im Englischen Garten
: Es ist eine wahre Freude: Münchens Bäume stehen voll im Saft, alles blüht und
: grünt.
: Doch bei einem genaueren Blick schlagen Baum-Experten Alarm
: -Killerpilz-Alarm!
: Denn die Laubbäume im Stadtgebiet sind von dem tückischen Phytophthora-Pilz
: massiv
: bedroht -mehr und mehr Bäume treiben nicht mehr aus.
: Betroffen sind vor allem Eichen, Erlen und Kastanien.
: "Viele Bäume bleiben im Frühjahr einfach kahl", sorgt sich Thomas
: Köster,
: Chef des Englischen Gartens.
: In diesem Frühling war's besonders schlimm: Die Arbeiter fällten so viele
: tote Bäume
: wie noch nie zuvor. "Wir haben schon 1000 Ster totes Holz
: rausgeholt", klagt Parkchef
: Köster. "Das sind etwa 800 Tonnen."
: Der Pilz mit dem Zungenbrecher-Namen wurde zum ersten Mal Mitte der 90er
: Jahre in
: Deutschland und in den Niederlanden an Rhododendron entdeckt. Diese Pflanze
: stammt
: aus Asien und ist von dem Killer-Pilz befallen. Bei uns verseucht er dann die
: Erde
: von Baumschulen und von dort aus infiziert er die feinen Wurzeln der jungen
: Bäume.
: Langsam breitet sich der Pilz dann über das gesamte Wurzelwerk bis in den
: Stamm aus.
: Für den Baum ist das tödlich: Die Wurzeln nehmen kein Wasser mehr auf, der
: Baum
: vertrocknet, stirbt langsam ab. Dr. Thomas Jung (39) kämpft seit 15 Jahren
: gegen
: den Baumzerstörer. Der Pflanzendoktor weiß: "Dieser Pilz ist überaus
: aggressiv.
: In München, aber auch in ganz Bayern ist kaum ein Laubbaum frei von ihm.
: Eine Epidemie droht." Fünf Gebiete hat der Wissenschaftler in München
: schon untersucht: Enlischer Garten, Hirschgarten, Kapuziner Hölzl,
: Botanischer Garten und
: Nymphenburger Schlosspark. Die traurige Bilanz: Überall sind Bäume und Böden
: mit
: dem Wurzel-Pilz befallen! Sogar stattliche Kastanien sind betroffen. Auch
: mitten
: in München hat sich der Pilz ausgebreitet: Am Gärtnerplatz mussten die
: Kastanien
: gefällt werden - sie waren abgestorben. Die neu gepflanzten Bäume hielten
: sich auch
: nicht lang. Der Grund: Das Erdreich war massiv mit den heimtückischen
: Killer-Sporen
: verseucht. Inzwischen hat man bei der Stadt die Gefahr erkannt: Die stark
: betroffene
: Stieleiche wird gar nicht mehr angepflanzt: "Schon die jungen Bäume
: tragen den Pilz in sich",
: begründet Jürgen Marek vom Baureferat die Maßnahme. Gibt es denn gar kein
: Mittel gegen
: die Baumkrankheit? "Doch, es gibt ungefährliche Pilzgifte, die versprüht
: werden könnten.
: Sie sind in Deutschland aber nicht zugelassen und es gibt kein Interesse, das
: zu ändern",
: klagt Pflanzendoktor Thomas Jung. In Australien und den USA ist das anders:
: Hier wird
: mit Flugzeugen groBflächig das Pilzbekämpfungsmittel versprüht - mit großem
: Erfolg!
: Es gibt kaum Gegenmittel
: In Europa wurde der Phylophthora-Pilz erstmals in Südengland im Jahr 1993
: entdeckt.
: Dort war es zu einem massiven Absterben von Erlen entlang von Flussläufen
: gekommen.
: In Bayern wurde der Killerpilz 1995 nachgewiesen. Mittlerweile schlagen auch
: Schweden,
: die Niederlande, Frankreich, Österreich und die Schweiz Pilz-Alarm.
: Je nach Gehölzart können verschiedene Symptome auftreten. Am häufigsten
: findet man
: Blattflecken. Aber auch Rindenkrebs und das Absterben der Triebe sind
: möglich.
: Eine wirklich wirksame Bekämpfung des Killer-Pilzes gibt es in Deutschland
: nicht.
: Die EU empfiehlt beispielsweise, befallene Bäume zu verbrennen. Die
: Verbreitung
: der Baumkrankheit geschieht durch infizierte Pflanzen, aber auch über den
: Boden,
: Wasser, die Luft, sowie Regen- und Nebeltropfen.
: Etwas genauere Infos über die Folgen dieses Pilzes hab ich hier gefunden:
: http://www.forst.bayern.de/waldschutz/sonstiges/phytophthora/
: Grüsse
: christian