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München - Flaucher, 22.05.2005. Die Sonne lacht und an der Isar werden die ersten Grills ausgepackt. Eigentlich wollten mein Bruder und ich noch ein paar Speisemorcheln fürs Abendessen suchen, aber dann fanden wir an einer großen Weide mehrere Schwefelporlinge. Die Fruchtkörper leuchteten uns schon von Weitem entgegen:
Mein Blitz-Rezept: Die Fruchtkörper putzen (dabei am Ansatz auf eingewachsene Rindenstücke achten) und in kleinere Stücke zerlegen. Wer lieber etwas Großes auf dem Teller hat, kann die Pilze auch ganz lassen - sofern sie in die Pfanne passen.
Danach Semmeln in Scheiben schneiden, auf dem Grill goldbraun toasten und anschließend im Küchenhäcksler zu Brösel verarbeiten. Derweil die Pilze für etwa 5 Minuten in kochendem Salzwasser blanchieren. Danach rausnehmen, abtropfen lassen und in Ei sowie den Semmelbröseln wenden. Das Ei zuvor salzen, aber vorsichtig, weil die Pilze ja bereits im Salzwasser waren, und pfeffern, am besten mit frisch gemahlenem Weißen. Anschließend in eine Pfanne neutrales Öl geben, mit etwas Butter geschmacklich aufwerten und die panierten Schwefelporlinge auf mittlerer Hitze knusprig rausbraten - bon appétit!
Der Geschmack geht tatsächlich in Richtung Putenschnitzel, wirklich sehr delikat. Kein Wunder, dass er in den Staaten als "Chicken of the Woods" bekannt ist. Der Pilz dürfte auch natur mit Bärlauch- oder Kräuterbutter hervorragend schmecken. Als Beilage bieten sich Kroketten oder Pommes an. Vielleicht noch interessant: Vor kurzem hatte ich bei uns in Mertingen die Gelegenheit, die vom Pilz verursachte würfelig-bröckelige Braunfäule zu fotografieren:
Ebenso fand ich alte, brüchige und unansehnlich gräulich-weiß verfärbte Fruchtkörper - diese habe ich jedoch nicht kulinarisch verwertet! ;-)
Wer hat denn den Pilz schon Mal verzehrt?
Allen ein schönes Wochenende! Viele Grüße Andreas
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