: Hallo Pilzfreunde!
: Ich bin mal wieder zwecks Belustigung der Passanten in städtischen
: Grünanlagen zur Pilzernte geschritten.
: Nummer 1 wuchs scheinbar auf Erde (kein Holz ertastet). Ein Pilz spendete dem
: anderen Schatten, und dort war die Huthaut nicht gerissen.
:
: Mit den verfügbaren Schlüsseln (HORAK, ENDERLE, DetPro) bin ich bei Pluteus
: nanus gelandet. Die Mikromerkmale würden jedenfalls gut passen.
: Aufgefallen sind mir teilweise braun gefüllte Kaulozystiden, die ich nicht
: erwähnt fand. Stielfleisch (untere Hälfte) graut nach Anschnitt sofort.
: Kann ich mit der Bestimmung weiterleben?
: Nummer 2 hat mich leicht schockiert. Nachdem bereits im letzten Herbst die
: Weichritterlinge die Weltherrschaft an sich reißen wollten, machen sie nun
: einen neuerlichen Anlauf. Die Burschen wuchsen auf vor wenigen Wochen
: angelegtem Boden bzw. Rasen. Hüte 3,5-6,5 cm, flach gebuckelt, graubraun
: (hellgrau verblassend). In Runzeln und am Rand grau bereift, zumindest zu
: wirkend. Das Fleisch der äußersten (!) Stielbasis bräunt sofort. Und es
: ist ein beschopfter Brennhaarträger ohne Kaulozystiden.

:

: Nach HORAK habe ich mich bis zum beinahe unaussprechlichen Melanoleuca
: politoinaequalipes durchgerungen. Besonders der süßliche Geruch
: (Parfümierter Pilz) und das Auftreten im Mai ließen mich dorthin
: tendieren. Hat da eventuell jemand hilfreiche Winke?
: Beste Grüße bei 30 Grad! Pilzmel

Hallo Pilzmel,

erster Gedanke der Schuppigkeit wegen war P. petasatus, wobei die noch erkennbare Huthaut wenig dafür passend. Außerdem hast Du mikroskopiert und da ist diese Art wegen vorhandener Hakenzyst. und hyphiger HDS sicher auszuschließen. Deine Bestimmung wird schon in Ordnung gehen, wobei vieles für die Varietät griseopus spricht, deren reichlich vorhandenen Kaulozyst. durchaus bräunlich pigmentiert sein können. Auch ist das graue Stielfleisch ein typisches Zeichen für diese Var.

Zu dem Weichritterling verweigere ich jegliche Aussage und gehe lieber baden.