Text und Bilder Detlef Emgenbroich

Hallo im Forum,
ich wollte mal einen in der Form ungewöhnlichen Rostpilz vorstellen, der im Frühjahr bei ausreichender Feuchtigkeit in dieser schönen Form gefunden werden kann.
Meine Funde datieren vom 7.5.2005 und es handelt sich um den Rostpilz Gymnosporangium sabinae, der auf Juniperus sabina und Juniperus sabina "Tamariscifolia", dem Sadebaum oder auch Stinkwacholder einer sehr häufigen Garten,- und Parkwacholderart gefunden wird.
Rostpilze können bis zu 5 verschiedene Entwicklungszyklen durchlaufen mit oder ohne einem Wirtswechsel; G. sabinae durchläuft nur 3 Zyklen und hat als Wechselwirt Pyrus ( Birne ).
Bei den orange bis bräunlichen gallerartigen Gebilden auf den Zweigen und Ästen des Wacholders handelt es sich um die sogenannten "Teliosporen" des Rostpilzes, die dann ab August auf Pyrus ( Birne ) wechselt, dort die Blätter befällt und oberflächlich orangefarbene aufgequollene Flecken mit "Pycnosporen" bildet. Blattunterseitig entwickeln sich die "Aeziospore" mit hakenförmigen Anwächsen, die auf abgefallenen Blättern überwintern und wieder auf den Wacholder wechseln und der Kreislauf beginnt neu.
Der Rost auf der Birne ( heißt natürlich auch Gymnosporangium sabinae, obwohl er anders aussieht ) ist unter dem Namen "Birnengitterrost" ein von Gartenbesitzern gefürchteter Parasit, der das ganze Laub des Baumes befällt ( habe 2 Bilder aus dem Vorjahr des Birnengitterrostes beigefügt ).
Bei Pilzberatungen wurde ich diesbezüglich schon des öfteren konsultiert und um Abhilfe gebeten, konnte aber leider nur folgendes Statement abgeben:
"Die einzige Abhilfemaßnahme zur Vermeidung des Birnengitterrostes ist Abholzen aller Wacholdergewächse im Abstand von mindestens 500m ( Sporenflug ) um die Birne rum, was meistens nicht praktikabel ist ( Nachbarschaftsgarten etc. ), oder eben die Birne fällen oder letztlich mit der Schädigung ( unansehnliche Blattverfärbung ) leben.

Herzliche Grüße Detlef