: Liebe Pilz- und speziell Milchlingsfreunde!
: ich habe einmal mein Spezialgebiet, die Milchlinge im neuen "Horak"
: durchgesehen. Grundsätzlich können diese gut mit diesem Schlüssel bestimmt
: werden. Aber wie in anderen Gattungen fehlen einige, meist südliche Arten.
: Horak folg hier im Wesentlichen dem Schlüssel von
: Heilmann/Verbeken/Vesterholt, jedoch werden einige Sektionen nicht
: getrennt geführt, was doch übersichtlicher wäre. Ich habe auch einige
: wesentliche Fehler entdeckt, z.B. dass L. albocarneus als mild beschrieben
: wird. So habe ich auch einige Details beigefügt, die nach meiner
: Auffassung die Bestimmung der jeweiligen Art erleichtern.
: Als Hauptwerk verwendete ich das oben genannte Werk und das Buch
: "Lactarius" von Maria Teresa Basso (Fungi Europei).
: Ich hoffe, ich habe nicht auch noch Fehler produziert, und dass es das
: Bestimmen von Milchlingen erleichtert. Ich habe versucht, es so kurz wie
: möglich zu halten, damit dies im Buch eingefügt werden kann.
: Für Kritik oder andere Meinungen bin ich wie immer offen!
: Mit vielen Grüssen an alle, Markus
Hallo,
danke für Deine Korrekturen, die sich sicherlich schon viele in ihr Buch übernommen haben.
Ich habe aber noch zwei Anmerkungen, die eine zu L. illyricus, die andere zu den Scrobiculati:
L. illyricus ist durchaus auch nördlich der Alpen zu erwarten, ich habe ihn in der Schweiz in Einsiedeln während der Cortinarientagung mehrfach gesehen und im Schönbuch haben wir inzwischen auch zwei Nachweise (vom selben Fundort).
Der eigentliche Doppelgänger ist Lactarius pallidus, dem er von der farbe her sehr ähneln kann. Er hat aber einen etwas flattrigeren Habitus und vor allem relativ engstehende Lamellen. Man sollte sich also auch einen Querverweis zu L. pallidus schreiben, zumal die Habitate etwa dieselben sind.
Zu den Scrobiculati hätte ich einen meiner Meinung nach besseren Schlüssel, da bei Horak (und auch den Skandinaviern) L. intermedius nicht aufgeführt ist und ja auch die nichtgrubigstieligen Arten nicht aufgeschlüsselt wurden (warum eigentlich nicht?):
Schlüssel der SCROBICULATI
1. Hut zumindest jung weiß bis gelblich-weiß, bisweilen von der Mitte aus fleckig ockergelblich werdend 2
1* Hut blass-, stroh-, leder-, zitronen-, oliv-, ocker- bis orangegelb 5
2. Hutrand nur fein und kurz bewimpert, eher filzig, praktisch völlig ungezont, Sporenbreite 5,5-7 µm (Mittelwert 6-6,5 µm) L. resimus
2* Hutrand ausgeprägt fransig, Zonierung undeutlich bis ausgeprägt, Sporenbreite 4-6,5 µm (Mittelwert 4,8-6 µm) (Ausnahme: 6-7,5 µm breit bei L. intermedius mit deutlicher Hutrandfaserung) 3
3. Hutrandfasern ausgeprägt, schleimig, Hut mit deutlichen wässrigen Zonen, Sporenbreite 4-5,8 µm (Mittelwert 4,8-5,2 µm) L. aquizonatus
3* Hutrandfasern trocken, Hut undeutlich oder nicht gezont, Sporenbreite 4,7-7,5 µm (Mittelwert 5,5-6,8 µm) 4
4. Stiel ohne Gruben, Sporen 6,5-9 x 5-6,5 µm, Geruch nach Zitronenschale, in Laubwäldern auf Kalkböden L. citriolens
4* Stiel grubig, Sporen 7-9,5 x 6-7,5 µm, Geruch etwas obstartig, unter Weißtanne auf Kalkböden L. intermedius
5. Stiel dunkler grubig gefleckt bis etwa zum Lamellenansatz, Gruben beim Drüberstreichen mit dem Finger fühlbar 6
5* Stiel ohne Gruben oder diese sehr spärlich und flach (nicht fühlbar) und kaum dunkler als der Stiel oder auf die Stielbasis beschränkt 8
6. Hut ocker- bis honiggelb, dunkler gezont, Rand durch angeklebte dunklere Zotten grob bewimpert, Zotten auch auf Hutoberfläche, Sporen mit unregelmäßig verteilten Graten und niedrigen Rippen . L. scrobiculatus
6* Hut heller gelb, undeutlich bis nicht gezont, Zotten dem Hut etwa gleichfarben, Hutoberfläche glatt, Sporen komplett oder zumindest teilnetzig ornamentiert 7
7. Bcarpien sehr robust und auffallend kurzstielig (Aspekt L. vellereus), Hut blass gelb bis wässrig weißgelb, unter Weißtanne auf Kalkboden L. intermedius
7* Bcarpien von durchschnittlicher Statur, Stiellänge fast dem Hutdurchmesser entsprechend, unter Fichte auf feuchten Kalkböden, Hut löwen- bis blass ockergelb, sandfarben, L. leonis
8. Hut (blass) olivlich grüngelb, Fasern zu dunkleren dreieckigen Wimpern verklebt, Makrozystiden zahlreich, sehr auffallend und (7)10-19 µm breit L. olivinus
8* Hut ohne grüne Tönung, Fasern nicht dunkler, Makrozystiden spärlich, unter 10 µm breit 9
9. Hut ungezont, Oberfläche fast glatt und auch Rand nur wenig abstehend bewimpert, Lamellen in Stielnähe gekräuselt und teils gegabelt (ähnlich L. acerrimus), Sporen 6,5-7,5 µm breit, im Sphagnum unter Fichte L. tuomikoskii
9* Hut oft undeutlich gezont, Randfasern auffallend fransig abstehend, Lamellen normal, Sporen 5,5-6,5 µm breit, feuchte Nadelwälder auf Kalkböden L. auriolla
Weiß leider nicht wie man WORD-Dokumente einbindet. Wer's als WORD-Dokument haben will kann mich ja kurz anmailen.
beste Grüße,
Andreas