: Servus,

Auch Servus - von Bayer zu Bayer,

: Das Pilzkochbuch von Gisela Lockwald ist wirklich sehr amüsant: Von
: "Perlhuhn mit Perlpilzen" über "Junge Tauben, gefüllt mit
: Semmelstoppelpilzen" bis hin zur einfachen Hallimaschsuppe ist
: eigentlich alles geboten.

: Den Verdacht, dass die Autorin einen Hang zur (ab)gehobenen Gastronomie hat,
: legen Rezepte nahe wie "Violetter Rötelritterling und
: Poulardenbrüstchen in einer Honigvinaigrette mit Feldsalat und gerösteten
: Pinienkernen".

Stimmt. Allerdings klingt das jetzt fast so, als ob allzuviel "kaum Kochbares" drin wäre. Was ich grade gut finde, ist, daß in diesem Buch viele Gerichte sind, die man auch wirklich mit normalen Mitteln nachkochen kann und für die man nicht zum Dallmayr oder nach Paris zum Einkaufen fahren muß. Das ärgert mich manchmal an "normalen" Edelkochbüchern - wenn dann da "ostgotischer Kleinblattthymian und südmazedonische Flügelcrevetten :-)" als Zutaten gefordert werden. Das ist in Lockwalds Rezepten doch ziemlich selten.

: Auch ein gewisser Hang zur Verwendung von Schlagrahm/Sahne ist ihr nicht
: abzusprechen, wiewohl sie sich gegen Korruptionsvorwürfe in dieser
: Richtung verwahrt: "Dieses Buch ist weder von der Deutschen
: Molkereigesellschaft noch von Demeter gesponsort worden. Sollten sie aber
: tun!"

Stimmt auch. Nur habe ich durch das Lockwald-Buch erstmals gelernt, nicht mehr so arg mit Pfeffer, Speck, Zwiebeln etc. zu hantieren und seitdem weiß ich auch wie Perlpilze, Rauchbl. Schwefelköpfe etc. schmecken. Auch die Unsitte, immer Pilzmischgerichte zu machen, habe ich mir dadurch abgewöhnt. Klar, Lockwald ist Puristin und nicht jeder mag das - ich fand es sehr erleuchtend.

Besonders gern koche ich auch das Rezept von Bechter zur "Konservierung von Pfifferlingen" nach, das ich auch für andere Pilze (z.B. Steinis) verwende und dann meist auch gleich esse.

Servus,