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Pilze Pilze Forum Archiv 2005
Re: Wer definiert "selten"?
Geschrieben von: Andreas Antwort auf: Re: Wer definiert "selten"? (Stephan)
Datum: 30. Juni 2005, 20:33 Uhr
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Hallo, : So weit ich das mitbekommen habe, wird der
Naja, ein Gebiet für die Aussage muss natürlich schon definiert werden. Aber ob das nun eine Region ist oder ein Landkreis oder ein Land oder Kontinent oder die ganze Welt - das spielt eigentlich keine Rolle. Es muss nur angegeben werden. und dann in Abhängigkeit
für die momentane Einschätzung einer Art können nur die aktuellen Standorte berücksichtigt werden, nicht die historischen. Fragt sich natürlich wo man die Grenze zieht. Für die Rote Liste Ba.-Wü. habe ich 1985 angesetzt (20 Jahre). Problematisch in manchen Regionen, in denen in den 70er Jahren viel kartiert wurde und danach nimmer. Da werden scheinbare Rückgänge vorgetäuscht, die in diesem Ausmaß nicht real sind. Das muss ein Bearbeiter aber möglichst einschätzen können.
A. a. O. werden folgende Verbreitungsklassen
Die von allen Vertretern der einzelnen Organismengruppen für Gut und anwendbar befundene neue Richtlinie des BfN (Matrix-System) hat die Kategorien "extrem selten", "sehr selten", "selten", "mäßig häufig", "häufig" und "sehr häufig". Wie welcher bearbeiter seine Schwellenwerte definiert ist natürlich Bearbeitersache. Für die Rote Liste Ba.-Wü. habe ich in etwa die Werte von Krieglsteiner übernommen.
: Diese Definition von "selten" ist m. E. nicht ganz unproblematisch.
Ja, das ist natürlich bei Pilzen ein Problem. Dafür gibt es dann die Kategorie "d", was "Datenlage ungenügend" bedeutet. Zum Leidwesen aller sind das bei den Ascomyceten in Ba.-Wü. satte 40%. Aber wer will denn auch Aussagen zum Rückgang oder Nicht-Rückgang vieler inoperculater Ascos machen, die nur punktuell gesucht und gefunden werden. Der Ist-Zustand geht zwar noch gelegentlich durch die Sachkenntnis einzelner Spezialisten und über manche Rückgangstendenzen kann man aus der Biotopbindung schließen, aber welch ungenügende Datenmenge ist logischerweise z.B. übei die vielen Hyaloscypha-, Cistella- oder gar Mollisia-Arten da!! (z. B.
Hessen ist das am schlechtesten bearbeitete Bundesland (Ost und West). : andere Pilzgebiete dagegen als "Eldorado" erscheinen, wie der
Tja, da kann ich nur sagen: Zur falschen Zeit am falschen Platz gewesen. Die Teilnehmer vom ersten Chattertreffen vor drei Jahren werden sich vielleicht erinnern an unsere Schönbuch-Exkursion, bei der nun wirklich nicht (mehr) viel los war. Aber für ein paar Schleiereulen oder Psathyrella berolinensis und für einige Hände voll Schweinsohren hat's immer noch gereicht. Um die 100 Arten hatten wir trotzdem. Und auch der Nordschwarzwald (ebenso wie der ganze Schwarzwald eigentlich) ist schon noch das beste Pilzgebiet von Ba.-Wü.. Du darfst das natürlich nicht unbedingt mit hochmontanen Bergwäldern bei Pilzschwemme vergleichen, das ist fast unerreicht. Aber auch im Schwarzwald gibt es nicht wenige Waldstücke, in denen man zur Pilzzeit wirklich kaum laufen kann. Hornberg-teilnehmer werden sich sicherlich an den Flözlinger Wald oder ähnliches erinnern. beste Grüße,
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