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Pilze Pilze Forum Archiv 2005
OT: Usenet und anderes
Geschrieben von: Werner Antwort auf: Re: Rekordverdächtig (Der Juergen)
Datum: 1. Juli 2005, 16:23 Uhr
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Hallo, :-) Ich habe einen Thread erlebt - allerding im Usenet; genauer gesagt
Was natürlich wieder ein Reizthema für mich ist :-) Das Usenet finde ich in großen Teilen schrecklich, insbesondere das de.*-Usenet. Dort finde ich immer wieder erstaunlich, wie sich Leute an Realnamen, Formfehlern, Microsoft-Softwareanwendern, Tofu u. dgl. abreagieren können. Schlimm ist speziell in de.*, daß beste deutsche Tugenden wie Nicht-Gelten-Lassen-von-Minderheitenmeinungen, Oberlehrergehabe, Strafandrohungen bei Formfehlerverstößen (*Plonks - die eigentlich ein Witz sind) und allgemeines Besserwissertum dermaßen verbreitet sind, daß man sich an "frühere Zeiten" zurückerinnert fühlt. Und das ist in vielen de.*-Gruppen dermaßen penetrant, daß die "wichtigen" Mitglieder der NGs sich zusammentun, um Anfänger und Andersdenkende gemeinsam raubzugmäßig niedermachen. Und dann gibt es noch die "Obergscheitl-NG" de.soc.netzkultur.*, wo sich alle Reglementierer, Besserwisser etc. tummeln. Grauenhaft. In diesem Zusammenhang besonders interessant finde ich, daß die Leute, die sich massiv für "Ordnung" und formfehlerfreie Postings einsetzen und dabei alle "Fehlerbehafteten" schon fast wie "Untermenschen" behandeln, gleichzeitig jede andere Meinung gleich dazu benutzen, um den Poster als Nazi zu diffamieren. Insbesondere, wenn es sich nicht um eine "mehrheitsfähige" Meinung handelt. Im US-Usenet, das ja eigentlich der Ursprung ist, ist das wenigstens gottseidank anders. Dort tummeln sich dafür diejenigen Vollidioten, die in absolut jeder NG Bush und seine Politik mit Beleidigungen, Belobigungen u. dgl. kommentieren müssen, ohne daß das irgendjemand am wirklichen Thema interessiertem wirklich lesen will. Naja, ich bin zwar schon seit vielen Jahren Usenetnutzer, aber ich poste dort aus o.g. Gründen kaum mehr, weil die "Halbdeppen" dort leider fast schon die Oberhand haben. Im Vergleich dazu ist es hier göttlich. Und ich finde es auch nicht unbedingt schlecht, wenn mal jemand eine "verwegene" Meinung hier vertritt. Die darauffolgende Diskussion ist doch auch manchmal recht nützlich für Leute, die sich z.B. noch nie Gedanken darüber gemacht haben, ob es "gut" ist, jeden Königröhrling und Kaiserling in die Pfanne wandern zu lassen. Oder ob es gut ist, 10 kg Speisepilze und mehr zu sammeln ... Was dann jeder wirklich im Wald macht, ist im Prinzip eh sein Bier. Nur finde ich es schon richtig, wenn z.B. Postings, wie mal hier vor ein, 2 Jahren geschehen, die 15 oder mehr kg Beute zeigen, kritisiert und diskutiert werden. Und ich finde es gut, wenn solche Raubzüge nicht unbedingt mehrheitlich gutgeheissen werden. Wenn man sowas mal ausnahmsweise macht, weil man Freunde, Familie und den getrockneten Wintervorrat ergänzen will, muß man das ja nicht unbedingt als tolle Tat fotomäßig posten. Ist zumindest meine Meinung und ich gebe zu, daß ich auch schon einmal über 5 kg Speisepilze gesammelt habe. Nur war das erstens in einem Gebiet, wo ich leicht 50 kg in kürzester Zeit hätte mitnehmen können und zweitens fand ich es nicht nötig, das an die große Glocke zu hängen. Also, ich bin absolut für Toleranz. Aber ich bin auch für Diskussion. Und auch für Kritik, wenn sie frei von persönlichen Beleidigungen formuliert wird. Viele Grüße, Werner - der auch nicht restlos frei von "Gier" ist
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