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Hallo,
Wie versprochen, haben Malou und ich das Wochenende verwendet, um zu rekognoszieren.
Wir sind Samstag und Sonntag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hingefahren und hochgelaufen.
Haben alles zu Fuss abgeklappert, über tausend Höhenmeter zurückgelegt und die Marschzeiten Autoparkplatz-Hütte, Hütte-Hütte, etc. gemessen.
Es war drückende Heiss, die Hitze hockte in den Mulden der Steilhänge, es biente und summte überall und die Kuhweiden überboten sich mit ihrer Blumenpracht:
Und natürlich haben wir eine Lokalität gesucht, die als Kurslokal taugt.
Zuerst ohne Erfolg.
Also, aktueller Stand:
Wir haben einen schönen Raum im Berggasthof Gonzen, den wir mieten könnten, fünf Tage, nennen wir ihn mal Pilz-Camp.
Inkl. vier Stunden Generatorstrom am Nachmittag käme das auf 75 Fr. pro Tag.
Je nach Anzahl Teilnehmer ist also mit etwa 10-15 Franken Lokalkosten pro Tag und Person zu rechnen.
Das Gute daran:
Wir können mit dem Auto direkt hinfahren, nach den Pilzexkursionen.
Von diesem Gasthaus führt ein sehr steiler, senkrechter Fusspfad hinunter zu Malous Hütte, nennen wir sie mal Basislager.
Etwa eine halbe Stunde Weg, anstrengend.
Man kann auch mit dem Auto von da oben ein Stück runter fahren, das Auto abstellen und quer zum Hang zur Hütte gelangen.
Eine Viertel- bis eine halbe Stunde zu Fuss, je nachdem wie geländegängig das Fahrzeug ist, hochbeinige 4x4 Fahrzeuge können weiter vorfahren.
Allerdings: Für das ganze Gelände gilt:
Etwas Bergwandererfahrung ist nützlich. Es geht über Stock und Stein. Sehr!
Und über eine schwankende Hängebrücke.
Hier seht ihr Malou beim Ueberqueren:
Für das Autofahren gilt dasselbe:
Enge Haarnadelkurven am Abgrund dürfen keine Angst machen.
Und Autos brauchen wir, um die Pilzplätze aufzusuchen.
Vom Basislager geht es eine halbe Stunde nur schon bis ins Tal.
Also, Benzinkosten entstehen auch noch, die können wir teilen.
Ein Auto haben wir aber nicht!
Roli braucht seines zum Einkaufen.
Und in die Pilze kommt er sicher nicht mit.
Wer hat ein Auto von euch?
Zum Basislager:
Ich war ja das erste Mal da. Bin schlicht überwältigt von der Aussicht:
Ich konnte mich fast nicht mehr einrenken.
Man sieht 1000 Meter in die Tiefe.
Bei Dunkelheit leuchten die Lichter der Städte, es sieht aus wie aus einem Flugzeug.
Irgendwann hörte ich unbewusst im Hintergrund Malou am Telefon zu ihrem Mann sagen: "Harald? Der ist verschossen in die Aussicht, sitzt am Fenster, starrt in die Dunkelheit hinaus und ist seit einer halben Stunde nicht mehr ansprechbar."
Zur Hütte:
Es ist eng!
Im Moment gibt es sieben Schlafplätze. Mehr nicht.
Falls Malou und Roli das Haus behalten, wollen sie es nächstes Jahr umbauen.
Eine Idee wäre es, wenn einige Teilnehmer vor dem Haus Zelte aufstellen würden.
Malou und ihr Mann wären sogar bereit, im Zelt zu schlafen.
Nur, und jetzt kommt es:
Dies ist eine Gut-Wetter-Variante.
Falls schlecht Wetter ist, wird es Eng mit dem Nachtessen.
In der Wohnküche ist laut Malou mit sieben Leuten die Schmerzgrenze erreicht.
Roli ist ja für uns jeden Tag am Kochen, der braucht auch Platz zum Hantieren.
Das ist bei schönen Wetter kein Problem. Einen Tisch für draussen hat es.
Bei Schlechtwetter?
Malou hat grosse Angst, dass es Knatsch unter den Teilnehmern, wenn es Eng wird, draussen Nebel und Schlamm herrschen (nix mehr, schöne Aussicht!) und sie am Schluss quasi verantwortlich ist, da sie die Hütte stellt (im Stil von: "wer ist eigentlich für die Scheiss-Organisation von dem Scheiss-Pilzkurs zuständig?").
Ich kann ihre Aengste gut verstehen.
Mit dem Waschen ist es auch so eine Sache.
Ich habe mir am Morgen Wasser warm gemacht und mich mit einem Lappen gewaschen.
Für mich kein Problem. Aber Malou hat Angst, dass so eine ganze Gruppe Leute sich da zu sehr in die Quere kommt, um sich Wohl zu fühlen. Ich finde, dann geht halt eine hinters Haus, der andere 100 Meter zur Kuhtränke, und der andere wartet bis Nachmittag, bis das warme Wasser vom schwarzen Rohr auf dem Dach kommt, da kann man draussen duschen.
Malou ist skeptisch.
Variante:
Einige Teilnehmer wohnen droben im Pilz-Camp.
Wer es sich leisten kann.
Preise bitte hier:
http://www.berggasthaus-gonzen.ch/
Das ist sehr schön.
Man kann zum Pilzlokal und gleichzeitig zur Unterkunft mit dem Auto zufahren, wenn man auch da wohnt.
Nur - mit dem gemütlichen Beisammensein aller Teilnehmer im Basiscamp am Abend wäre das nichts.
Also gut für jemanden, der am Abend sowieso ein wenig Distanz zur Gruppe braucht.
Weiter Aengste:
Der Kurs begänne am Dienstag, den 11. Oktober.
Bis zum Zehnten jeden Monats ist Sammelverbot.
Könnten wir 5 Tage machen, bis Samstag.
Nur: was ist, wenn es herunterschneit?
Im Oktober durchaus möglich.
Basislager liegt auf 1200 Metern, Pilz-Camp auf 1500 Metern.
Könnten sich die Teilnehmer mit so einer Situation abfinden?
Oder es schneit nicht herunter, aber die Pilze verabschieden sich Ende September?
Das ist jedes Jahr ein wenig anders da oben.
Wir hatten auch schon die Situation, dass im Pilzkurs in Landquart im September die Pilze noch nicht da waren, und erst später kamen.
Im Oktober sind manchmal die schönsten Tage des Jahres in den Schweizer Bergen, mit Nebel im Tal und kristallklarer Sicht oben.
Letztes Jahr schneite es stattdessen.
Da kann man nicht mehr hochfahren, zum Pilz-Camp.
Die Wirtin hat zwar eingewilligt, dass wir in diesem Falle die Räumlichkeiten nicht zahlen müssten.
Das gäbe eine Situation, mit der sich alle abfinden müssten. Falls es weiter unten nicht schneit und es weiter unten Pilze hat, müssten alle losziehen, z.B.im Dorf bei den Wirtshäusern nachfragen, ob jemand einen Raum für uns hat.
Wären alle so flexibel, in so einer Situation einfach kreativ mitzuwirken?
Was tun?
Den Kurs sicherheitshalber in den September verschieben?
Da können wir von vorne anfangen. Nur schon, bis Termine gefunden sind, die allen gehen.
Malous Mann Roli könnte auch nicht dabei sein und uns bekochen und für uns einkaufen, das kompliziert alles.
Malou ist so ängstlich geworden, über all den Ueberlegungen, dass sie schon fast dazu tendiert, das Ganze auf nächstes Jahr zu verschieben.
Oder den diesjährigen Kurs nur so als Ferienangebot für Andreas, Hupi and Friends, so für 4 Leute anzubieten, da würde man einfach zusammen in die Pilze, ohne Kursstress, ohne Kurslokal, und so weiter.
Sie hat das Gefühl, ihr Würde es den Druck wegnehmen, dass alles klappen müsste.
Ich finde, man könnte den Kurs schon anbieten, inkl. Kurslokal, einfach mit wenigen Teilnehmern, so etwa fünf zahlenden Teilnehmern inkl. Malou und mir, - z.B. Malou, Harald, Thomas, Christoph, Marcel, Rudi (?)- oder so ähnlich, falls das für Andreas ok. wäre, so ein kleines Grüppchen, und dem Jonas als Gratis-Kind-Teilnehmer.
Das heisst, Leuten, bei denen wir uns drauf verlassen könnten, dass sie die Verantwortung selber tragen dafür, dass es ihnen dann wohl ist bei uns, und die Risiken kennen und begreifen.
Und die auch ein wenig mit anpacken, beim Hochtragen von Lebensmitteln, etc.
Falls das klappt, könnte man dann ja nächstes Jahr den Kurs etwas grösser stattfinden lassen.
So, jetzt sind wir so richtig schön ratlos.
Jetzt müssen wir wissen, was ihr meint.
Jetzt kommt es nur noch auf Eure Raktionen an.
Bitte schreibt eure Meinung zu all dem, und stellt Fragen!
Euer ratloser Harald Andres
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