Hallo Andreas,

so karg ist Deine Pilzflora doch gar nicht. Es gibt ja sogar Risspilze. So, und in der Hoffnung in so fortgeschrittener Stunde nicht allzuviel Blödsinn zu schreiben, will ich doch versuchen noch ein paar Tipps abzugeben. Wie weit gehen denn die Kaulos inkl. der keuligen Elemente (Parazyst.) am Stiel nach unten? Falls sie nur an der obersten Stielspitze zu finden waren, spricht einiges für I. obscurobadia (meist mit etwas welligen, relativ dünnwandigen Zyst.). Sind sie noch im unteren Stielbereich aufzufinden, wirds auch nicht einfacher. Dann vermute ich mal in Richtung I. leiocephala (Stielfarbe gut passend) oder glabrodisca. Sind Kaulozyst. von oben bis max. zur Mitte auffindbar, wäre mal in Richtung pseudodestricta und fuscidula abzuchecken. Alles aber nur, sowohl im makroskopischen wie auch im mikroskopischen, mit Abstrichen. So sollten z.B. die genannten Arten über 1,5 µm breite Zystidenwände besitzen (in Zystidenmitte bzw. am -bauch gemessen). I. nitidiuscula hat auch einen relativ glatten Hut, passt aber farblich nicht und die Sporen sind im Mittel deutlich länger.

Für eine sichere Bestimmung trifft eben das schon gesagte: "ein Risspilz, ist kein Risspilz" zu.

Damit ein schönes Wochenende und beste Grüße nach Sachsen,
Andreas

: Hallo Pilzfreunde!
: Vom 8.7. stammt jenes Regenbild.
:
: Das ist ein kleines Ri�pilzchen aus kurzem Rasen bei allem m�glichen Geh�lz
: (Birke, Kiefer, Prunus...). Hut 2,5 cm Durchmesser. Stiel 2,5 cm lang,
: r�tlichbraun, ziemlich dicht wei� �berfasert. Fleisch im Hut hell, im
: Stiel br�unlich. Geruch kaum wahrzunehmen, eigentlich schlicht pilzig.
: Mikromerkmale: Sporen 8,7-11,2 x 5,6-6,2 �m
: Basidien um 27 x 10 �m
: Cheilozystiden 41-70 x 11-22 �m (und einige blasenf�rmige Zellen bis 16 �m
: Durchm.)
: Pleurozystiden 52-70 x 14-16 (22) �m
: Kaulozystiden 55-73 x 8,2-16,4 �m (und keulenf�rmige Elemente)
: Alle Zystiden meist mit (sp�rlichem) Kristallbesatz. Relativ d�nnwandig.
:
: F�r jeden Tipp dankbar!
: Beste Gr��e! Pilzmel