: Hallo Felix,
: das ist ja schon ein erstaunlicher Zufall! Genau diese beiden Dir unbekannten
: Pilze waren auf unserer Exkursion südlich von Untergneuß die
: interessantesten Funde und Tanja hat zwei Aquarelle angefertigt.
: Das ist ein Cortinarius aus der Untergattung Hautköpfe (Dermocybe).
: Aufgrund der eher trüben Färbung von Lamellen (auf Bild 1 gut erkennbar) und
: des Stieles sollte das der Orangeblättrige Hautkopf (Cortinarius
: sommerfeltii) sein.
: Hier Tanjas Bild:
: Wenig bekannt, aber im sauren montanen Nadelwald sicherlch nicht allzu
: selten. Vermutlich wurde sowas früher als Cortinarius cinnamobadius Henry
: bezeichnet.
: Nicht ganz, denn das ist eine trockenhütige Art, während der Nordische
: Milchling zu den schmierighütigen gehört. L. trivialis hat auch einen
: nicht hutfarben überlaufenen, immer hohl werdenden Stiel und die Milch
: trocknet graugrün ein.
: Was Du gefunden hast ist Lactarius trivialisflexuosus, der Verbogene Milchling. Am
: ehesten vielleicht mit dem Gebänderten Hainbuchen-Milchling zu
: verwechseln, der jedoch (meist) deutlicher gezont ist und vor allem enger
: stehende und ockerfarbenere Lamellen hat. L. trivialisflexuosus wächst bei
: Nadelbäumen (Fichte), L. circellatus/pyrogalus bei Hainbuche. Wir hatten
: in Untergneuß beide, da konnte man die Unterschiede gut sehen. Meist hat
: L. trivialisflexuosus übrigens ockergelbliche Töne an der Stielbasis, neben den
: entfernten Lamellen ein gutes Merkmal.
: Hier Tanjas Aquarell:
: "Verbogener" Milchling übrigens ein gut zutreffender name, denn der
: Pilz ist meist etwas unregelmäßig geformt, der Stiel auch meist kurz, oft
: seitlich - der ganze Pilz einfach "verbogen" ....
: beste Grüße,
: Andreas